Heft 
(1902) 10
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16, (6. ordentliche) Versammlung des X. Vereinsjahres.

grosse Saal, in dem die prähistorischen Altertümer zur Schau gebracht sind, für den Besuch geöffnet Die Aufstellung der naturwissenschaftlichen Objekte harrt noch der Vollendung.

Die Aufstellung ist den Räumen thunlichst angepasst worden, doch konnten wegen ihrer Unzulänglichkeit nur ausgewählte Gegenstände zur Schau gebracht werden, während die grosse Masse in Nebenräumen, die dem Publikum nicht zugänglich sein können, magaziniert wurde. Immerhin er­weist es sich als vorteilhaft für den Besucher, dass es bei der grösseren Zimmerzahl möglich war, die Haupt-Abteilungen und Gruppen der Samm­lungen von einander getrennt zur Ansicht zu bringen und so die Übersicht zu erleichtern. Diese Gruppenteilung wird zugleich der künftigen end- giltigen Aufstellung im neuen Museumsgebäude den Rahmen geben.

Der Museums-Neubau, bei dem die Fundamentierung des grossen Turms die meisten Schwierigkeiten bereitet hat, macht nunmehr schnellere Fortschritte. Der Turm ist bereits ca. GO m hoch im Rohbau ausgeführt, daneben das Erdgeschoss der Verwaltungsräume, der Vorhalle und einer grossen Ausstellungshalle; die übrigen Teile sind nur in den Fundamenten fertig.

Abgeschlossen habe ich diesen Bericht am 1. September 1901. Bei den Pflegschaftsfahrten ist allemal eine erhebliche Anzahl von Mit­gliedern der Brandenburgia beteiligt gewesen, wie denn überhaupt bisher alle diese Forschungsreisen der letztern stets unmittelbar genützt haben.

IV. Eine erfreuliche Nachricht gelangt an uns aus Kiistrin. Daselbst hat sich vor einiger Zeit ein Verein für die Geschichte Küstrins gebildet, um die Erforschung der Geschichte der Stadt und Festung zu fördern. Dazu sollen öffentliche Vorträge, Besprechungen über geschichtliche Fragen, das Anbringen von Gedenktafeln und eine Sammlung von Gegenständen aller Art, die sich auf die Vergangenheit der Stadt beziehen, dienen. Mit dieser Sammlung ist bereits der An­fang gemacht. Herr Hauptmann Noel hat eine Zahl von Gegenständen, die besonders an Friedrich den Grossen erinnern, zusammengebracht. Zur Unterbringung dieser Sammlung ist von der Militärbehörde in der Schlosskaserne ein Raum überlassen worden, der den NamenFriedrichs- zimmer führt.

Der Verein sieht sich als Ortsgruppe des Neumärkischen Geschichts­vereins an und will die Geschäfte einer solchen Gruppe besorgen. Der Jahresbeitrag ist auf 2 Mk. festgesetzt.

Der Vorstand besteht aus den Herren: Oberlehrer Dr. Berg Rechtsanwalt Kyritz, Hauptmann Noel, Mittelschullehrer Schiinming und Archidiakonus Troschke. (Der Verein für die Geschichte Berlins hat gelegentlich der Wanderfahrt am 20. und 21. August 1892 nach Tamsel und am 18. Juli 1897 nach Sonnenburg die geschichtlichen Denkmäler Küstrins in Augenschein genommen.