Grunow: Wölsickendorf.
417
Wölsickendorf.
Von
Grunow.
Von Berlin 45 km nordöstlich, 6 km vor Freienwalde a. O. links der Chaussee liegt Wölsickendorf. Der Name Wölsickendorf eigentlich „Welsicken- dorf“ lautend, hängt vielleicht mit der slavischen Wurzel welk = Wolf zusammen, (Wilzen).
Zum erstenmal wird der Ort im Landbuche Kaiser Karls IV. im Jahre 1375 erwähnt. Damals sass Ebel Molindorf auf dem Gut, doch der grösste Teil der Abgaben wanderte an unsern lieben, guten Bekannten Tyle Sparre auf Trampe „vor der grünen Heide“.
Von dieser Zeit ab über 200 Jahre bis zum Jahre 1600 ist über den Ort tiefstes Dunkel gebreitet. Um das Jahr 1600 gehörte Wölsickendorf zum „Pfulenlande“. Es war im Besitz der Pfüler zu Löwenberg (Leuenberg) Dannenberg und Steinbeck. Jochen Böhnes Söhne hatten einen Anteil. Aus dieser Zeit stammen auch die ältesten Matrikel der Kirche. Petrus Rücker wird als Pfarrer genannt. Seine Nachfolger waren nach den Aufzeichnungen des zu Bernau verstorbenen Probstes Hundertmark um 1606 Christianus Arnisaeus um 1612 Jacobus Fabritius, der 1637 starb. Nach dem 30 jährigen Kriege kam das vollständig wüste und öde Rittergut, wahrscheinlich mit anderem ziemlich herrenlosem Eigentum, in den Besitz des „Ilochedelgebohrnen, Gestrengen und Hoch Mann Vesten Herrn Wolf Friedrich von Bomstorffen, Churf. Brandenb. Obristen über ein Regiment zu Fufse und Commandanten der Veste Oderberg, Erbherr auf Ranflf und Welsigkendorf“.
Nach diesem Herrn kam das Gut an seinen Vetter,
„dem Ilochedelgebohrnen, gestrengen und Mannvesten, Herrn Hanfs Gottfried von Bomstorffen, Sr. Churf. Durchl. Zu Brandenburg wolbestalten Hauptmann zu Fufse“.
Unter diesem Besitzer wurde am 20. Januar 1679 das Dorfland an 2 Bauern und 4 Kossäten ausgethan und zwar Gürgen Kaysern ^ pawern Mich eil Müllern /
Jacob Münchhagen Hans Klitzke Joachim Beshern Martin Ladewichen in Gegenwart des
Ilochedelgebohrnen, Gestrengen und Mann Vesten Herrn Hauptmann Friederich Valtin von Dahmen auf Prötzell und des Herrn Joachim Berndten von Bornstadten auf Kl. Cüstrinchen.
Cossahten