Heft 
(1911) 19
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16. 4. ordentliche, Versammlung des XVIII. Vereinsjahres.

dient als ein Nätionalreservat des Deutschen Volks geschont zu werden. Hoffentlich wird von dieser westlichsten Zone des Elbstrandes selbst die Gartenstadt, soweit irgend angänglick, ferngehalten, die hier eine Ent- weihung'wäre, während sie sich auf der Strecke von Altona bis Blankenese rechtfertigen läßt, ja an manchen Strecken unbedingt notwendig erscheint.

B. Persönliches.

VI. Unser Mitglied Pfandbriefauits-Direktor Herr Dr. jur. Georg Minden stiftet in Erinnerung an seinen am 27. November 1892 verstorbenen Herrn Vater Leopold Minden, der ein treues Mitglied unserer Branden­burgs war, für die letztere einen Gönnerbeitrag von Fünfhundert Mark, wofür ihm hierdurch unser wärmster Dank ausgesprochen werde, zugleich in der Hoffnung, daß dieser erfreuliche Vorgang Nachfolger finden möge.

VII. Herr Oberregierungsrat von Jagow von der Königlichen Regierung zu Potsdam ist soeben zum Polizei-Präsidenten von Berlin er­nannt worden, an Stelle des auch von uns aufrichtig betrauerten Herrn von Stubenrauch, der für den Naturdenkmalschutz im Kreise Teltow als Landrat warm einzutreten pflegte. Herr Polizei-Präsident von Jagow ist vielen unter uns wegen seiner heimatkundlichen Tätigkeit seit Jahren be­kannt. Ich verdanke seiner Liebenswürdigkeit die landrätliche Unter­stützung bei der Aufgrabung und Fundsicherung des weltbekannten König­grabes von Seddin, Kreis Westhavelland. Um das Zustandekommen des Prignitzer Museums zu Havelberg hat er sich große Verdienste erworben. Bei der Untersuchung der Römerschanze gegenüber Nedlitz am 14. vorigen Monats zugegen, konnte ich Herrn von Jagows Anteilnahme an der vor­geschichtlichen Erforschung unserer Heimat wiederum beobachten. Auch für die Erhaltung des Wald-, Wiesen- und Wassergürtels um Berlin herum ist Herr von Jagow auf dem letzten brandenburgischen Städtetage zu Rix- clorf, wie Sie ja alle aus der Zeitung wissen, mit lebhafter Anteilnahme erst ganz vor kurzem eingetreten. Das sind alles Züge, welche den neuen Polizeipräsidenten von Berlin uns und unseren heimatkundlichen Be­strebungen ganz besonders naherücken.

Die Jagows sind namentlich in der Prignitz und in der Altmark (Aulosen) ansässig und so ist das Geschlecht, dem Herrn von Jagow ent­stammt, eines der ältesten, angesehensten und begütertsten Adelsgeschlechter der Mark, das früh in Pommern blühte, dann in das Magdeburgische und Lüneburgische kam und in alten Urkunden unter dem Namen Jago und Jagau auftritt. Seinem Wappen nach (ein sechsspeichiges rotes Rad in silbernem Feld) gehört das Geschlecht zu dem Stammgenossen derer von Wedel, von Uchtenhagen, von Stülpnagel und von Wreech. Den Namen erhielt das Geschlecht, wie man annimmt, von dem Sitze Jagow in der Uckermark. Früh schon gelangte die Familie zu hohem Ansehen. So Starb Hermann von Jagow im Jahre 1396 als Statthalter in der Mark. Hans