18. (5. ordentliche) Versammlung' des XVIII. Vereinsjahres.
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unantastbare Reservation erklärt. Die Erhaltung oder Zerstörung solch unersetzlicher Güter darf nicht von zufälligen Personalfragen und dem größeren oder geringeren Wohlwollen oder Verständnis der leitenden Männer abhängen.
Hieran anschließend bringe ich aus meinen Sammelheften eine dem B. T. Bl. vom 22. Juli 1893 entnommene, auf das Grenzland zwischen Hinterpommern und Westpreußen bezügliche Angabe vom 20. dess. „Etwa eine Meile von der Stadt Hammerstein befindet sich mitten in der Hammersteiner Forst eine Naturmerkwürdigkeit, welche in ganz Deutschland einzig in ihrer Art dastehen dürfte, nämlich das Vorkommen des in früheren Jahrhunderten in den Waldungen Deutschlands noch häufiger stehenden Eibenbaumes. Dieser Baum ist sonst in Deutschland völlig ausgestorben. Nur noch in der Gegend bei Hammerstein kann man mehrere Hundert Eibenbäume, von welchen einige über IS Fuß Durchmesser haben und ein sehr hohes Alter nachweisen, im vollen Gedeihen erblicken. Die Staatsregierung, welche zur Zeit im allgemeinen Landes-Kultur-Interesse Millionen zum Ankäufe der kassubischen Oedländereien aufwendet, hat, dem Bromberger Tgbl. zufolge, ihr sorgsames Auge auf die Erhaltung dieser Hammersteiner Eibenbäume gerichtet und Unterhandlungen zu deren Ankäufe angeknüpft, um diesen so seltenen Baum als Naturmerkwürdigkeit in Deutschland zu erhalten. Wünschen wir ihren Bestrebungen den besten Erfolg. Den Forstmännern, welche die Erhaltung der Eibenbäume angeregt haben, wird der Dank aller deutschen Waldesfreunde gewiß sein.“ (Die Vermutung, daß die Eibe als wilder Waldbaum im übrigen ausgestorben sei, ist glücklicherweise unzutreffend. U. E. M. Herr Prof. Dr. Conwentz hat sich übrigens seit jeher der Eibe in Preußen mit Eifer und Erfolg angenommen.)
XIV. Ein deutscher Naturschutzpark. Naturfreunde dürfte es interessieren, daß die vom „Kosmos, Gesellschaft der Naturfreunde“, Sitz Stuttgart, gemeinsam mit dem „Dürerbund“ und dem „Oester. Reichsbund für Vogelschutz“ angeregte Idee zur Schaffung eines Naturschutzparkes überall begeisterte Anhänger gefunden hat, und daß demzufolge, da auch eine weitgehende Unterstützung durch die Behörden nicht ausbleiben wird, der große Plan schon heute als gesichert gelten kann. Aus den weit über 200 Unterzeichnern des Aufrufs, unter denen wir die bedeutendsten Namen unseres Vaterlandes finden, ist jetzt ein engeres Arbeitskomitee von 20 Personen gebildet worden, das in München seine konstituierende Sitzung abhalten wird. Interessenten erhalten auf Wunsch gerne nähere Mitteilung durch die „Geschäftsstelle des Kosmos“, Stuttgart (Pfizerstr. 5), die auch Beiträge für dieses gemeinnützige Unternehmen entgegennimmt. Wie der „Kosmos“, Handweiser für Naturfreunde, weiter berichtet, soll der in der Schweiz geplante Reservationspark für Tier- und Pflanzenschutz im Unter- Engadin geschaffen werden. Die waldreiche Gemeinde Zernez hat den