Heft 
(1911) 19
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18. (5. ordentliche) Versammlung des XVIII. Vereinsjahres.

das Holzhandelgeschäft seines Vaters ein. Seit 1842 schriftstellerte er in der Voss. Zeitung, gründete 1846 die freisinnige Bürgergesellschaft, am 20. März 1848 die Nationalzeitung und wurde im Sommer 1848 zum Stadtrat gewählt.

In der Reaktionszeit 1850 siedelte er nach Zürich über, heiratete 1856 Frl. Amalie Bebi von Bertschikon-Gossau, nachdem er 2 Jahre zuvor das Amt eines Konservators am Museum der Antiquarischen Gesellschaft zu Zürich übernommen. 1861 siedelte er wieder nach Berlin über, wurde Stadtverordneter, seit 1871 Stadtkämmerer und Reichstagsabgeordneter. Seit 1874 hat er mich bei der Finanzierung des Etats für das neu­begründete Märkische Museum treulich unterstützt. Er hat von 1853 bis 1863 viel Volkskundliches über die Schweiz publiziert; einige hochinter­essante Proben von Volkssagen werden auf S. 171 175 gegeben. Bolte faßt das Urteil über Runges Persönlichkeit in dem feinen Ausspruch, den ich vollinhaltlich unterschreibe, wie folgt zusammen:Im Gedächtnis seiner Freunde lebt er fort als das Urbild eines wetterfesten, auf eigene Kraft vertrauenden, wohlgemuten Berliners, dessen heitere Ruhe mit einer gewissen Ungebundenheit gepaart war.

E. Bilder, Karten, Pläne.

XXXII. U. freundliches Mitglied Herr August Foerster teilt 2 Photographien von Resten der mittelalterlichen Stadtmauer Berlins mit, die in der Neuen Friedrichstraße hinter einem Plankenzaun versteckt liegen. Herr A. J. Schuch, Poststr. 18, hat die vorliegenden zwei photo­graphischen Aufnahmen hergestellt. Besten Dank. Auf einer ist das große (Kloster-) Format der alten Backsteine deutlich erkennbar.

XXXIII. Das Sühnekreuz bei Lietzow, West-Havelland, am alten Wege nach Nauen, ist durch Herrn Bankbeamten W. Schnuchel von 5 verschiedenen Richtungen her photographisch, wie die 5 Vorlagen zeigen, aufgenommen worden. Herr Rektor Monke, selbst aus Lietzow gebürtig, übermittelt die Bildchen, aus denen u. a. erhellt, daß das Stein­kreuz umgestürzt liegt und daß die Löcher für Anbringung der ewigen Lampe sich erhalten haben. Beiden Herren verbindlichsten Dank.

XXXIV. Den Berliner Kalender, enthaltend das Berliner Leben von Hans Baluscheck und Mitteilungen aus unserer Stadtgeschichte, redi­giert von u. M. Prof. Dr. Georg Voss, lege ich Ihnen für das Jahr 1910 vor. Der neue Jahrgang schließt sich seinen Vorgängern nach Inhalt und Ausstattung würdig an.

XXXV. Den Beschluß der Vorlagen mache der Kalender für das Deutsche- Haus: 1910, hersgb. vom Evangelisch-kirchlichen Hilfs­verein, im Stiftungsverlag Potsdam: Auch die Anschaffung dieses mit einfachen, aber guten Abbildungen ausgestatteten, allerhand interessante