Heft 
(1911) 19
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Kleine Mitteilungen.

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Ein Webersiegel von Wildberg in der Mark. Unsere Abbildung zeigt das Amtssicgel der Leineweber zu Wildberg in dreiviertel natürlicher

Größe. Es trägt in großen lateinischen Lettern folgende Inschrift:

AMBT . SIGIL . DER . LENWEBERN . WITBEliCK. AO. 1674.

In der Mitte des Siegels befindet sich ein Wappen, welches mit drei Weberschiffchen verziert ist.

Das Siegel ist aus Messing angefertigt, es hatte die Form eines langgestreckten Petschafts. Der obere Teil (Griff) ist abge­brochen, nur der kleine untere Teil ist er­halten geblieben.

Er wurde beim Brunnengraben auf dem Ilofe des Schuhmachers Döring zu Wildberg gefunden. In der Umgebung des Döringschen Hauses befand sich vor dem Wildbcrgcr brande das Weberviertel.

Es gelang leider nicht, das Siegel für das zu gründende Heimatmuseum Kuppin zu erhalten; es verursachte sogar viele Mühen, ehe der oben ge­nannte Besitzer das Photograjihicren des Siegels erlaubte.

Karl Waase, Ncu-Ruppin.

Amtssiegel der Wildberger Leinweber.

Liebeszauber. Zu einem der bekanntesten Liebeszauber dienen Teile vom Froschgerippc.

Man tut einen Frosch in eine durchlöcherte Schachtel und die in einen Mierenhaufen, und läuft fort so schnell wie möglich. Denn der Frosch, von den Mieren angefallen, schreit fürchterlich. Hört man dieses Geschrei lange, so wird man taub und muß sterben. Nach drei Tagen kommt man wieder. Kein Frosch ist mehr in der Schachtel, statt dessen eine kleine Hacke und Schippe. Wen man mit der Hacke berührt, dessen Liebe zieht man unwiderstehlich an sich, wen mit der Schippe, dessen Neigung wird man los. Dörfer bei Friedeberg (Neumark). 1880.

In Großschulzendorf hieß es (1879):Man soll ein grünes Fröschchcn in einem Mierenhup tun und dann weglaufen, sonst verliert man das Gehör (für) das ganze Leben. Ein Mann hatte drei Frauen, die hatte er sich herangezwungen alle durch die Kröte.

Ostpriegnitz:Man tut einen Hopper (Taufrosch), die in der Wiese lioppen, in einen Mürrenhaufen. Da bleibt ein Haken übrig, damit hakt man sich Seinen (Schatz) heran. 1908. Früher, in meinem Wendischen Volkstum, habe ich mitgeteilt, daß man eine Hand (ruka) des Frosches nehmen und die Froschhand dem Mädchen in ihre Hand drücken soll.

Es verbindet sich mit diesem grausamen Brauch eine bestimmte Natur­beobachtung. Es ist erwiesen, daß der Frosch in Todesnot stark schreien kann. Ich habe nur einmal vor langer Zeit und zwar in Berlin, am Landwehr-