66
20. (6. ordentliche) Versammlung des XVIII. Vereinsjahres.
erhebliche Kosten verursachte. Schließlich haben sich auch bei der
Vergebung der Erdarbeiten Mehrkosten durch hohe Preisforderungen ergeben.
Die bei der Fundierung entstandenen Schwierigkeiten hatten zu
einem Prozeß mit dem Unternehmer Meyer geführt, welcher durch die Annahme eines Vergleichs beendigt wurde. Die hierbei städtischerseits übernommene Vergleichssumme in Höhe von 13 000 Mk. kam ebenfalls hier zur Verrechnung.
Die bei der Fundierung entstandenen Mehrkosten veranlaßten die
Bauverwaltung, bei der Detailbearbeitung der Schmuckteile am Äußeren und im Inneren des Gebäudes, soweit dies an Hand des genehmigten Entwurfs zulässig w T ar, möglichst einfach zu gestalten. Es gelang auch hierdurch, bei den Steinmetzarbeiten, den Malerarbeiten und bei den Schmiedearbeiten Minderkosten zu erzielen. Sie wurden jedoch durch
beträchtliche Mehrkosten bei den Maurerarbeiten, den Maurermaterialien, den Zimmerarbeiten, den Eisenguß- und Walzarbeiten und der Zentralheizungsanlage weit überschritten, sodaß bei der Ausführung des Gebäüdes noch 113 685 Mk. Mehrkosten entstanden. Hieran waren im wesentlichen höhere Submissionspreise, als vorher erwartet werden konnten, schuld. Aber auch der Umfang der Sammlungen machte allmählich einen weiteren Ausbau des Gebäudes, als vorher angenommen werden konnte, erforderlich.
Ein verhältnismäßig hoher Betrag, 210 400 Mk. Mehrkosten entstanden bei der inneren Einrichtung und bei Aufstellung der Sammlungsgegenstände.
Das Museum umfaßt etwa 100 000 Gegenstände.
Bei den sehr beschränkten Räumen, welche dem Museum früher zur Verfügung standen, konnte dort nur ein verhältnismäßig kleiner Teil der Gegenstände zu einer übersichtlichen Aufstellung gebracht werden. Der größere Teil lag in Kisten verpackt. Große Gegenstände konnten überhaupt nicht aufgestellt werden, sie waren auf Dachböden hiesiger Kirchen, in Kellern und auch auf Steinmetzplätzen zumeist ganz unübersichtlich untergebracht. Viele Gegenstände wurden aber auch dem Museum erst während der Einrichtung desselben zugewandt.
So fehlte dann auch bei der Aufstellung des Kostenanschlages für die innere Einrichtung und die Aufstellung der Sammlungsgegenstände eine zuverlässige Unterlage, es konnten im wesentlichen nur überschläglich geschätzte Pauschalbeträge eingesetzt werden. Dabei schien aber der Kostenanschlag in Höhe von 447 500 Mk. auch der Bauverwaltung ausreichend bemessen zu sein.
Erst mit der Zeit, bei dem allmählichen Auspacken der Sammlungen im Neubau, bei den vielfachen Versuchen, charakteristische Gegenstände auch in ihrer Eigenart entsprechenden Weise wirkungsvoll zur Aufstellung zu bringen, erst als sich bei sehr vielen stark beschädigten Sammlungs-