20. (6. ordentliche) Versammlung des XVIII. Vereinsjahres.
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gegenständen die Notwendigkeit lierausstellte, sie mehr oder weniger zu ergänzen, um sie überhaupt standfähig zu machen, erst als bei der Unterbringung der wissenschaftlichen Sammlungen durch mancherlei Versuche erprobt werden konnte, wie die verschiedenen Arten von Schränken zu konstruieren seien, erst als sich von Monat zu Monat immer mehr zeigte, daß ein großer Teil der Dachräume, die letzten Räume des Kellers, ein Zwischengeschoß und mehrere Turmgeschosse zur Aufstellung von Gegenständen eingerichtet werden mußten, konnte man ersehen, daß verschiedene Pauschalsätze zu gering geschätzt worden waren.
Die vielen Ergänzungsarbeiten an den Sammlungsgegenständen konnten nur unter beständiger Aufsicht im Neubau selbst ausgeführt werden. Hierfür waren verschiedene Werkstätten, so für Holzschneide-, Steinmetz, Maler- und Kunstschmiedearbeiten im Neubau eingerichtet worden.
Die Gesamtkosten der inneren Einrichtung und Aufstellung der Sammlungen betragen 657 900 Mk.
Zur Beurteilung der Höhe dieser Einrichtungskosten sei erwähnt, daß bei dem in denselben Jahren und mit annähernd gleicher Bausumme ausgeführten Museum in Darmstadt die Einrichtungskosten 871 320 Mk., also noch rund 200 000 Mk. mehr betrugen.
Bei den anderen gleichzeitig zur Ausführung gekommenen großen städtischen Bauanlagen sind Minderkosten erzielt worden, so bei dem Bau des Rudolf Virchowkrankenhauses rund 126 315 Mk., bei dem Bau der III. Irrenanstalt in Buch rund 130 688 Mk., bei dem Bau der Zentrale in Buch rund 138 588 Mk. und bei dem Bau der Fleischvernichtungsanstalt in Rüdnitz nebst Sammelstelle auf dem Viehhofe rund 151 300 Mk. Diese Minderkosten betragen zusammen rund 546 891 Mk.
Mit Rücksicht hierauf haben wir die Mehrkosten beim Bau des Märkischen Museums und seiner Einrichtung von zusammen 367 000 Mk. genehmigt und ersuchen um folgende Beschlußfassung:
Die Versammlung erklärt sich mit der Überschreitung der für den Neubau des Märkischen Museums bewilligten Mittel um rund 367 000 Mk. einverstanden.
Berlin, den 15. Dezember 1909.
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt.
Kirschner.
[Nachträglicher Zusatz: Nach eingehender Beratung in einem Aus
schuß hat, dessen Beschluß entsprechend, die Stadtverordneten-Versammlung den Antrag vom 15. ds. Mts. genehmigt. Das ist gewiß sehr erfreulich, aber die Ausstellungsräume sind doch bereits der Art angefüllt, daß man schon jetzt darauf Bedacht nehmen sollte, neue Unterkunft zu schaffen. — Das läßt sich machen, wenn an Stelle der sehr häßlichen
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