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21. (7. ordentliche 1 Versammlung des XVIII. Vereinsjahres.
und treuer Freund Herr Pfarrer Alexander Giertz im Alter von nur 50 Jahren. Unsere Mitglieder wissen, wie hülfbereit er sich allzeit der Brandenburgs angenommen. Von einer unvergleichlichen Arbeitskraft hat er die Zeit, die ihm neben seinem Amt verblieb, in den Dienst der Heimatkunde gestellt. Es sei erinnert an seine Forschungen im Gebiet der Flurnamenkunde sowie an die Geschichte seiner beiden Pfarrdörfer Petershagen und Eggersdorf, die ihm unter den Händen zu einer Geschichte des ganzen Barnims und eines wichtigen Teils der Mark Brandenburg erwuchs. Seine Forschertätigkeit unermüdet und selbstlos ansgeübt, wird in der Brandenburgs sein Andenken für immer erhalten.
An seinem Grabe trauern seine liebenswürdige Gattin Johanna Flora Giertz geb. Koch und seine Mutter Johanna Giertz geb. Böser.
Die Brandenburgs hat zur Beisetzungsfeier einen prächtigen Kranz mit Widmungsschleife gestiftet.
Herr Stadtsyndikus a. D., Stadtältester Geheimer Regierungsrat Max Weise ist uns' am 8. d. M. im 71. Lebensjahre nach langem Leiden in Groß-Lichterfelde entrissen worden. Der Entschlafene hat an den Feldzügen 1866 und 1870/71 als Offizier teilgenommen, bei Straßburg i. E. eine schwere Verwundung erlitten und das Eiserne Kreuz erhalten. Nach 24 Jahren unmittelbaren Staatsdienstes trat er am 1. April 1884 als Stadtrat in den Berliner Magistrat und vom 25. März 1892 bis zum 1. April hat er das verantwortungsreiche Amt als Stadtsyndikus in Ehren mit aufopferndem Fleiß geführt. Der Brandenburg^ war er ein treues Mitglied und ein eifriges, bis ihn wiederholte Schlaganfälle an das Haus fesselten.
Ich bitte die Versammlung sich zur Ehrung unserer Entschlafenen von den Sitzen zu erheben. (Geschieht.)
XIV. U. E. M. Prof. Dr. H. Conwentz übersendet einen Sonderabdruck aus den Schriften der Naturf.-Ges. zu Danzig (No., XII Heft 4 S. 15-24) mit einem von ihm verfaßten Aufsatz: AbrahamLissauer, sein Leben und Wissen. Ich habe der großen Verdienste des im 77. Lebensjahre am 29. September 1908 zu Charlottenburg Entschlafenen, soweit speziell unsere Heimatkunde in Frage kommt, in unserer Sitzung vom 28. Oktober 1908, Monatsblatt 17, S. 527 gedacht und verweise darauf. Von seinen Schriften erwähne ich hier nur noch: Der Hausurnenfund von Seddin, Kreis AVest- priegnitz. — Globus Bd. LXA’I No. 9 1894. — Grabfund der römischen Zeit von Raben, Kreis Belzig. Z. f. Ethn. Bd. XXVIII. B. A. G. Jalirg. 1896 S. 408 flg. und Über die Bedeutung des Gräberfeldes von AVilhelmsau für die Kenntnis des Handelsverkehrs in der Völkerwanderungsperiode. Z. f. Ethn. Bd. XXXVII. Jahrg. 1903 S. 591 flg.
XA r . U. M. Herr Dr. Friedrich Solger, Privatdozent der Geologie an hiesiger Universität hat sich verabschiedet, folgend einem Ruf der chinesischen Regierung als Professor an die neu zu begründende Universität