Heft 
(1911) 19
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21. (7. ordentliche) Versammlung des XVIII. Vereinsjahres.

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in Peking. Die besten Wünsche der Brandenburgs begleiten den Scheidenden, den wir, da seine Verpflichtung nur auf drei Jahre lautet, hoffentlich später wieder unter uns begrüßen werden.

C. Naturgeschichte und Technik.

XVI. Mitteilungen der Brandenburgisehen Provinzial­kommission für Naturdenkmalpflege. 19.9 Nr. 2-3. Ich mache namentlich auf die allgemeinen Schutzmaßnahmen S. 3378, die zum großen Teil vollinhaltlich abgedruckt sind, so daß die Naturschutzfreunde sich dadurch leicht orientieren können, aufmerksam.

Sie finden darin u. a. einen Auszug aus dem Internat. Vogelschutz­gesetz vom 30. Mai 1908. Die K. Generalkommission hat in der Mehr­zahl der von ihr begründeten Kentengutskolonien besondere Vogelschutz­gehölze ausgewiesen. S. 37 Karte des Plage-Fenns und -Sees, Ober­försterei Oderberg i ( M. als Naturschutzgebiet ausgewiesen. S. 43 wird der nützlichen Tätigkeit der Brandenburgs gedacht, S. 63 Erlaß be­treffend Förderung der Naturdenkmalpflege durch die Domänenverwaltung bei Verpachtungen vom 5. Mai 1908. Eine Menge Verordnungen zum Schutz der Natur gegen Verunstaltungen in beiden Regierungsbezirken sind ebenfalls abgedruckt,

XVII. Der große Schneefall am Bußtag, dem 17. November 1909, der wegen seiner außergewöhnlich großen Niederschlagsmenge allent­halben noch in lebhaftester Erinnerung sein dürfte und dessen Folgen sich bis vor ganz kurzer Zeit hauptsächlich im Telegraphen- und Telephon­verkehr immer noch unangenehm fühlbar machten, gelangte am 11. d. M. in der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft zu einer wissenschaftlich- kritischen Würdigung, deren Ergebnis auch für die Allgemeinheit recht interessante Tatsachen ergab. Professor Kaßner vom Preußischen Meteorolo­gischen Institut wies darauf hin, daß der Schneefall sich nicht auf Deutschland allein, sondern auch auf das Ausland, hauptsächlich aber auf Nord-Böhmen erstreckt habe. Die wissenschaftlichen Messungen ergaben eine Höhe der niedergegangenen Schneemengen von einem halben Meter, stellenweise sogar von einem Meter. Die Art seines Auftretens erinnert stark an den in Deutschland bisher überhaupt beobachteten größten Schneefall vom Jahre 1886, bei dem damals etwa 330 Eisenbahnzüge stecken blieben. Wenn auch diesmal eine so große Kalamität nach dieser Richtung hin nicht auftrat, so war dafür die Zerstörung durch Schneebruch in den Wäldern und die Vernichtung der Telephon- und Telegraphen­leitungen im Reich desto größer. Über die Ursache der als unliebsame Folge des Schneefalls hervorgetretenen Zerstörungen stand man zunächst vor einem Rätsel. Weder in der nicht übermäßig niedrigen Temperatur noch in der Stärke des Windes noch in der Menge des gefallenen Schnees konnte man im einzelnen eine ausreichende Erklärung dafür finden. Die

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