Heft 
(1911) 19
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21. (7. ordentliche) Versammlung des XVIII. Vereinsjahres.

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Überschwemmungen eintreten. Die Schiffahrt wird durch die starken Krümmungen und in trockenen Zeiten durch ungenügende Fahrtiefen an den flachen Stellen beeinträchtigt. Zur Beseitigung dieser Übelstände kommen folgende Mittel zur Anwendung. Durch den Bau eines Kanals vom oberen Ende der schiffbaren Spree bei Leibsch bis zur Dahme bei Wendisch-Buchholz wird es ermöglicht, einen Teil des Wassers, bis zu 20 cbm in der Sekunde, nach der Dahme abzuleiten. Die zu starken Krümmungen der oberen schiffbaren und Drahendorfer Spree sollen durch zahlreiche Durchstiche umgangen, die zu engen Stellen verbreitert, die zu flachen vertieft und die abbrüchigen Ufer durch Deckwerke gesichert werden. Einer der Durchstiche wird auch den mehr als 120 km großen Schwieloch-See, durch den die Spree jetzt fließt, aus dem Flußlauf aus­schalten. Es war anfangs beabsichtigt, den See durch einen Damm ganz vom Flußtal abzusperren, im Damme aber eine Schleuse zur Aufrecht­haltung der Schiffahrt und ein nach beiden Seiten kehrendes Wehr zur Regelung des Wasserstandes einzubauen. Dadurch wäre es möglich, den See in trockenen Zeiten als Speisebecken für die Spree zu verwenden. Wegen des im Verhältnis zu den Kosten geringen Nutzens kommt das Unternehmen jedoch nicht zur Ausführung. Die oben erwähnten Ver­besserungen des Spreelaufs würden nicht nur, wie beabsichtigt, eine Senkung der höheren Wasserstände zur Folge haben, sondern auch eine solche der niedrigen. Dies wäre aber für die Wiesen wie für die Schiff­fahrt von Nachteil. Es werden deshalb, um bei geringer Wasserführung den erforderlichen Mindestbestand im Flusse halten zu können, an fünf Stellen neue Stauwerke (soweit nötig mit Schiffsschleusen) errichtet, zwei alte Stauwerke bei Cossenblatt aber umgebaut. Die geringste Fahrtiefe soll in Zukunft bis nach Goyatz am Schwieloch-See hinauf 1,60 m, ober­halb des Sees 1,10 m betragen.

Zum Schluß wurden vom Vortragenden einige Angaben über die Ausführung der Anlagen, mit denen im Juni 1907 begonnen ist, gemacht. Die Stauwerke, von denen Zeichnungen und Lichtbilder vorgeführt wurden, sind bis auf eines, das sich im Bau befindet, fertig, vom Flußlaufe sind etwa 25 km ausgebaut. Der ausgehobene Boden wird außer zur Regelung der Ufer vorzugsweise zur Aufhöhung sehr niedriger sumpfiger Wiesenflächen verwendet, um deren Erträge zu steigern. Die von den Durchstichen aus­geschalteten Krümmungen werden am oberen Ende durch einen Damm abgeschlossen, bleiben aber sonst zur Förderung der Fischerei meist offen; durch in die Dämme eingebaute Durchlässe findet die zum Gedeihen der Fische erforderliche ständige Erneuerung des Wassers statt. So wird bei der Durchführung des Unternehmens neben der Landwirtschaft und der Schiffahrt auch die Fischerei nach Möglichkeit berücksichtigt,

XIX. Die Berliner Polizeihunde erregen durch ihre ungewöhn­lichen, geradezu staunenswerten Leistungen solch berechtigtes Aufsehen,

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