Heft 
(1911) 19
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21. (7. ordentliche) Versammlung' des XVIII. Vereinsjahres.

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Dienst-Entbindung erwirkt batte, kümmerte sieb von da ab offiziell nicht mehr um die Angelegenheiten des Weimarer Theaters. So hat dieser schauspielernde Pudel eine recht bedeutsame Rolle gespielt und sich durch seine unfreiwillige Einmischung in des großen Olympiers Geschicke sogar ein Stückchen Unsterblichkeit errungen. Goethe war damals so verletzt darüber als der Großherzog das Hundeschauspiel duldete, daß er sagte: Karl August hat mich nie verstanden!

[Nachschrift. Yon der unglaublichen Spürfeinheit eines gutaus- gebildeten Berliner Polizeihundes legt folgender Bericht im B. T. Bl. vom 11. März 1910 einen überraschenden Beweis ab. Heute nacht wurden im Flur und Treppenhaus des Hauses Cösliner Straße 12 die Treppenläufer und Decken von ruchloser Hand anscheinend aus Rache mit einem scharfen Instrument zerschnitten. Weiter war das Treppenhaus in nicht wieder­zugebender Weise beschmutzt worden. Nach erstatteter Anzeige erschienen Polizeibeamte mit einem Polizeihund, der auf die Spur gesetzt wurde. Der Hund verfolgte die Spur, die ihn schnurstracks nach dem Hause Cösliner Straße 16 in den Laden eines Friseurs führte. Dort stellte er den Inhaber, suchte weiter im Laden umher und stöberte ein Rasier­messer auf, an dem noch ein kleiner Fetzen Linoleum hing, von derselben Art, wie das zerschnittene in dem Hause Cösliner Straße 12. Der Ver­dächtige wurde in Haft genommen. Das Motiv zur Tat dürfte darin zu suchen sein, daß der Friseur früher in dem Hause Cösliner Straße 12 wohnte und mit dem Hauswirt wegen einer Mietsrate in Differenzen geraten war.

Solche und ähnliche überraschende Beispiele der Klugheit unserer heimatlichen Hunde ließen sich aus den Polizeiberichten der letzten drei Jahre noch viele anführen. Bei den inzwischen in den Ausstellungshallen am Zoologischen Garten stattgefundenen Hundeausstellungen habe ich alle­mal die Abteile der Polizeihunde (deutsche Schäferhunde und Ayredale- Pintscher, braun mit schwarzen Rückendecken, stachelige Behaarung) von Schaaren neugieriger Bewunderer umringt gesehen. Unsere heimatlichen Ayredale-Pintscher eignen sieh auch trefflich zur Aufspürung Verunglückter und verwundeter Krieger.]

XX. Bedeutung der Seefischerei für unsere Heimat. Mit Rücksicht hierauf, ferner auf den zu gewärtigenden wichtigen Vortrag des General-Sekretärs des Deutschen Seefischerei-Vereins Herrn Professor Dr. Henking und in meiner Eigenschaft als Vize-Präsident dieses gemeinnützig wirkenden großen Vereins lege ich Ihnen unser OrganMitteilungen des Deutschen Seefischerei-Vereins speziell die Dezember-Nr. von 1909 vor, unter Verweisung auf den Artikel: J. König und A. Splittgerber: Die Bedeutung der Fischerei für die Fleischversorgung im Deutschen Reich, ebenso, damit Sie . sich von der Reichhaltigkeit des Stoffes in dieser Zeit­schrift überzeugen, das Inhaltsverzeichnis des XXV. Bandes, Jahrgang 1909