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91. (7. ordentliche) Versammlung des XVIIT. Vereinsjahres.
Desgl. die Januarnummer von diesem Jahr, wobei ich auf den Artikel Uber die Ergebnisse der deutschen Heringsfischerei aufmerksam mache, die in Bezug auf dei Volksernährung stets wichtiger werden. Hauptkonsument ist natürlich Groß-Berlin.
In Verbindung mit dem Angeregten verweise ich auf die für unsere Hausfrauen recht wichtige Einrichtung von Eischkochkursen. Die Zeit ist gekommen, in der wieder eine Anzahl von Stadtverwaltungen, Frauenvereinen, sozialen Gesellschaften und sonstigen gemeinnützig wirkenden Körperschaften die Bevölkerung in der in den meisten Städten Deutschlands noch unbekannten Mannigfaltigkeit in der Zubereitung von Seefischen unterweisen lassen. Es hat sich nämlich an den Plätzen, an denen derartige Versuche schon unternommen wurden, als eine wahre "Wohltat erwiesen, die Hausfrauen durch Eischkochkurse erst erkennen zu lassen, welches billige und dank unbegrenzter Verwertungsmöglichkeit wertvolle Nahrungsmittel der Seefisch darstellt, sobald er richtig in die Hand genommen wird. In Cuxhaven sind durch das Entgegenkommen der dortigen staatlichen Fischereiinspektion Vorkehrungen getroffen, um die Einrichtung derartiger Kochkurse, an denen sich übrigens selbst in Mittelstädten Tausende von Frauen aller Kreise zu beteiligen pflegen, in bequemster Weise in die Wege zu leiten.
Am 18. Februar, wo die Brandenburgia das Lette-Haus besichtigt, bitte ich schon jetzt unsere Mitglieder, sehr gefälligst dem dort erteilten uns praktisch vorzuführenden Seefisch-Kochunterricht eine besondere Aufmerksamkeit zu widmen.
XXI. Mitteilungen der Berliner Elektrizitäts-Werke. Jahrgang 5, Januar bis Dezember 1909. Die Herausgeber haben die große Güte gehabt, mir ein gebundenes Exemplar dieser ebenso interessanten wie gemeinnützigen Zeitschrift mit zahlreichen prachtvollen Illustrationen zur Verfügung zu stellen. Sie wollen sich von der Reichhaltigkeit des Bandes überzeugen, für dessen Gewährung ich verbindlichst danke.
D. Kulturgeschichtliches.
XXII. Aus dem Märkischen Museum. In der Direktionssitzung, an welcher ich heut Vormittag teilgenommen habe, ist ein bemerkenswerter Beschluß gefaßt, der, anknüpfend an bereits früher getroffene Maßnahmen letzten Endes darauf hinausläuft, den kommenden Generationen ein möglichst vollständiges Archiv zur Bau- und Zeitgeschichte von Berlin zur Verfügung zu stellen. Bereits im Jahre 1886 wurde mit der Arbeit in dieser Richtung systematisch begonnen. Es fand damals im Rathause eine Ausstellung von Ansichten aus dem alten Berlin statt, an welcher sich außer dem Museum der Verein für die Geschichte Berlins, die städtische Bibliothek und eine Reihe von Privatpersonen beteiligten. Das Ergebnis der sehr belehrenden Ausstellung war, daß die städtischen Be-