Heft 
(1911) 19
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21. (7. ordentliche) Versammlung' des XVIII. Vereinsjahres.

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Berliner Gewerbeausstellung von 1896 brachte schon solchen, der die ßeise um die Erde zurückgelegt hatte, ebenfalls von Sökeland ausgestellt. In gleichem Maaße hob sich der Export. Von der Filiale Hamburg aus wird heute Sökelands Pumpernickel nach Nord- und Südamerika, Australien, Afrika, Asien u. s. w. zum Teil in besonderen Packungen versandt.

In Westfalen wurde früher ausschließlich und wird heute noch viel­fach, der Teig seiner schweren Bearbeitung wegen mit den Füßen getreten. In Berlin ist das niemals geschehen. Schon auf der landwirtschaftlichen usstellung bei Kroll, zu Anfang der sechziger Jahre des vorigen Jahr- nderts stellte der alte Sökeland eine Knetmaschine neben einem 300- fiindigen- Pumpernickel aus. Weitere Maschinen kamen hinzu, so daß eute der Gesamtbetrieb in Mühle, Bäckerei und Schneiderei fast automatisch t. Erwähnt sei noch, daß Sökelands Fabrik als erste, unter patent- mtlichem Schutz, geschnittenen Pumpernickel in Dosen einführte.

Nach einer kurzen Debatte wurden hiermit die Erörterungen über as Wort und Wesen des Pumpernickels wegen vorgerückter Abendstunde Lir heute abgeschlossen.

XXVIII. Brandenburgische Kunstdenkmäler. Anszug aus den Verhandlungen des uns befreundeten Vereins für Geschichte der Mark Brandenburg vom 8. vor. Monats.

Herr Baurat Kothe legte im Anschluß an seinen im Oktober gehaltenen Vortrag das Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler vor, welches der Verein für Denkmalspflege mit Unterstützung des Deutschen Reiches herausgibt. Da die Verzeichnisse der Kunstdenkmäler einen nicht mehr zu übersehenden Umfang angenommen haben, dabei in wissenschaftlicher Hinsicht sehr verschieden ausgefallen sind und zu einem großen Teile überhaupt noch ausstehen, so beabsichtigt das Handbuch, die bisher ge­wonnenen Ergebnisse übersichtlich zusammenzufassen und zu ergänzen. Die Leitung hat Prof. Dehio von der Universität Straßburg. Ausgegeben sind seit 1905 drei Bände: Mittel-, Nordost- und Süddeutschland; die iden noch fehlenden Bände: West- und Nordwestdeutschland werden in n nächsten Jahren erscheinen, so daß alsdann die Verzeichnung der Kunst- nkmäler wenigstens innerhalb eines äußerlich beschränkten Rahmens für hnz Deutschland durchgeführt sein wird. Im zweiten Bande sind vom fortragenden bearbeitet Brandenburg, Posen und Mecklenburg-Strelitz; ür den fünften Band sind von ihm übernommen Anhalt, Land Jerichow nd die Altmark. Hinsichtlich der Provinz Brandenburg insbesondere galt s, die Lücken des Bergauschen Inventars zu ergänzen. Die Zeitstellung er märkischen Backsteinbauten ist kritisch zu prüfen; denn die Forschungen 'riedrich Adlers bedürfen an vielen Orten der Berichtigung.

In einer weiteren Mitteilung behandelte Herr Kothe die baugeschicht- chen Anfänge des Domstifts Brandenburg. Bald nach der Gründung des iistums war alles Land desselben dem Deutschtum verloren gegangen, und

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