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21. (7. ordentliche) Versammlung des XVIII. Vereinsjahres.
Hoffmanns Zeit in den Kanzleien noch mit Liehe gepflegt wurde; die großen Anfangsbuchstaben reichten durchweg über die folgenden hinüber, in Hoffmanns Namen griffen T. W. H. in ausgezeichneter, künstlerisch freier Weise ineinander, das K von „Kammer“ holte flott über die nächsten drei Buchstaben aus, und alles das wirkte doch so selbstverständlich, daß es in keiner Weise den Charakter der Monumentalität beeinträchtigte. — Wenn also der Kirchenvorstand in seiner Erwiderung behauptet, daß seine spiegelblanke Platte eine „genaue Nachbildung“ des alten Steines und die schülerhaft ängstlich gezirkelte, unbeschreiblich ärmliche Schrift, die wie Typensatz wirkt, „bis auf den kleinsten Zug“ der alten nachgebildet sei: so verrät er damit nur, daß er den alten Stein überhaupt nicht erst angesehen hat, bevor er die „Fabrik“ anwies ihn zu vernichten. Zum Glück sind mindestens drei Photographien des alten Steines vorhanden, die beste im Besitz der August-Scherl-Gesellschaft. 'Nach dieser bringt meine (etwa zu Ostern erscheinende) Briefsammlung den Stein in Lichtdruck; einstweilen hat der „Tag“ am 4. Dezember den alten und den neuen Stein einander gegenübergestellt, allerdings in sehr groben Autotypien, die die ausgezeichnete Erhaltung von Skulptur und Schrift des alten Steines nicht ahnen lassen. 9. 12. 09. Berlin W. 15, Uhlandstr. 145. Hans v. Müller.“
XXXII. Verzeichnis der Reckahnschen Schule. Sonderabdruck aus den unter Mitwirkung u. M. Herrn Fr. Wienecke herausgegebenen Schriften Eberhard von Rochows. Das Verzeichnis ist bereits 1875 in den pädagogischen Blättern, aber unvollkommen veröffentlicht worden. W. hat es mit dem Original verglichen, erweitert, berichtigt und mit Daten versehen.
Aus dem Verzeichnis kann man ersehen, welche Bedeutung die schlichte märkische Dorfschule hatte. Über 2000 Personen haben sie aus Wißbegier aufgesucht, darunter Männer von Ruf und Stand. Dabei ist zu berücksichtigen, daß Reckahn auch heut noch im Zeitalter der Eisenbahn weit ab vom Wege liegt, wie viel schwieriger war es in der Zeit von 1773 bis 1805 zu erreichen. Von dem Unglücksjahr 1806 ab bricht der Besucherverkehr nahezu ab. Herr W. überreicht das beachtenswerte Schriftchen für die Bücherei der Brandenburg^: verbindlichsten Dank!
E. Bilder, Karten, Pläne.
XXXIII. Der Verschönerungsverein in Velten hat uns vorliegenden Plan unseres gewerbfleißigen Vororts und Umgebung mitgeteilt. Dankend gedenken wir gern hierbei der lehrreichen Wanderfahrt nach Velten am 11. Oktober 1908.
F. Bericht von Aug-ust Foerster über den Seefischerei-Vortrag-.
XXXIV. Herr Professor Dr. Henking, Generalsekretär des Deutschen Seefischerei-Vereins hielt hierauf einen äußerst beifällig