Heft 
(1911) 19
Seite
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Kleine Mitteilungen.

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II. mittelbare Besitzungen (Stadt Friedland und die Dorfscliaften Groß- Briesen, Klein-Briesen, Chossewitz mit Jankemühle, Dammendorf, Grunow, Günthersdorf, Karras, Leißnitz, Lindow, Mixdorf mit Kupfer­hammer-Fabrik, Groß-Muckrow, Klingemühle, Klein-Muckrow, Ölsen mit Wassermühle, Reutnitz, Weichensdorf und Zeust) = 65381 Mrgn. 61 □Rthn. Gesamtsumme: 77264 Mrgn. 153 L]Rttm.

Eine Urkunde vom Jahre 1235 führt einen Ulrich von Friedberg als Zeugen vor. Mit diesem Namen ist das jetzige Friedland gemeint, wenn in Erwägung genommen wird, daß in der Urkunde von 1301, vermöge deren Thiedrich der Jüngere, Landgraf von Thüringen, östlicher und Lausitzischer Markgraf, das Land oder die Mark Lausitz an den Erzbischof Burchard von Magdeburg verkaufte, und in dem Lehnbriefe des Erzbischofs Otto von 1336, worin derselbe den Markgrafen Ludwig von Brandenburg mit der Marke zu Lusitz belehnte, unser Friedland in der ersten das Schloß (castrum) und Städtchen (oppidum) Fredeborg und in dem zweiten deutsch geschrieben daz hus vnde wybilde tzu Vredeburch genannt wird.

Bestimmt tritt Friedland in der Meißnischen Stiftsmatrikel von 1346, nach welcher die Pfarre zum Erzpriestersitze Beeskow gehörte, und als Fried­land in der Bannbulle des Papstes Clemens VI von 1350 auf. Im 15. Jahr­hundert traten die Besitzer von Lossow hervor. 1438 war Otto von Lossows Sohn, Ritter Hans von Lossow, Besitzer von Friedland. 1443 waren dessen Söhne Hans und Kaspar Herren der Stadt und Markgraf Friedrich II von Brandenburg schlichtete 1452 einen Streit zwischen diesen beiden und ihrer Mutter zu Friedland und dem Rate der Stadt Beeskow, durch Urkunde (Luckau) vom 22. Oktober 1361 belehnt Markgraf Friedrich die von Ert- mansdorf (Erdmannsdorf) mit dem Schlosse (hus) Fridelant (Friedland), wohingegen die von Ertmansdorf (Jenchin, Ertmar und Caspar) unterm 28. Oktober 1361 geloben, den Markgrafen von Meißen, so lange diesem die Lausitz veipfändet ist, mit ihrem Schlosse Fridelant zu dienen. In der Urkunde vom 6. April 1368 gelobt Reinhard von'Strele die Erbteilung Bothos von Torgau, seines Schwiegervaters, Herrn zu Besekow, zu halten. Nach der­selben sollDitheriche von Turgow verbleiben ,.Fredelant liuz unde stat (Friedland Schloß und Stadt).

1484 erwarb der Landvogt Nicklas von Kockericz (Nicolaus von Köckeritz), nachdem er seine Meißenschen Güter verkauft, hatte, Schloß Friedland. Die schlesische Linie nennt sich heute noch hiernachvon Köckritz und Friedland. 1523 verkaufte der Landvogt Heinrich Tunkel von Bernitzko als Obervormund der unmündigen von Köckeritzschen Kinder die Herrschaft Friedland mit den dazu gehörigen Ortschaften Tzeischt (Zeust), Leisnitz, Grunow, Reudnitz, Olsen (Ölsen), Koßnitz (Chossewitz), Klein-Briesen, Günthersdorf, Charis, (Karras), Tammendorf (Dammendorf), Lindow, Groß- und Klein-Muckro und Mixdorf an den Johanniter-Ordens-Meister Georg von Schlabrendorf um 16750 Gulden Rheinisch wiederkäuflich. Am 31. August 1523 aber reichte König Ludwig II von Böhmen, der jung gefallene Held von Mohacz, die Güter Friedland und Schenkendorf, welche von den von Köckeritz an den Johanniterorden verkauft waren, dem Herrenmeister Georg von Schlabrendorf mit der Bedingung dar, daß der Ordensmeister