Heft 
(1911) 19
Seite
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Kleine Mitteilungen.

Doch wehe, wehe, was geschieht?

Es heulen und zischen die Wogen,

Zum Himmel türmen sie sich empor,

Von Geisternacht gezogen.

Und eine Eiesenfaust entfährt Dem Wasserberge, dem grausen,

Und reißt die Dirn von des Ufers Rand Hinein in das Kochen und Brausen.

Zur Tiefe sinkt sie mit gellendem Schrei

Doch von sanftem Wellenschläge Wird an das Ufer das lächelnde Kind Mitsamt dem Kuchen getragen.-

Die Wasser wichen von dieser Stund,

Und Wustrow war geborgen.

Der alte Bauer ließ für das Kind Wie für sein eignes sorgen.

Und als es ein Mann geworden war,

Da war er der erste im Orte,

Der seine Seele gewinnen ließ Vom heiligen Bibelworte.

Er ließ sich taufen an selbiger Stell,

Wo seine Mutter verschwunden,

Wo er, statt des Todes in wirbelnder Flut,

Einst wunderbar Rettung gefunden.

Ad. Wendt,

Pfarrer am St. Gertraud-Frankfurt a. 0.

Aus denMärkischen Blättern. 3. Jahrg. 1908. Nr. 258 (Redakteur Herr Paul Friedrich Schröder) mitgeteilt durch unser Mitglied Architekt Max Kühnlein.

In der NotizFlur-Namen in Rixdorf im Januar-Heft 1910 der Brandenburgia erwähnt Herr R. Jülicher den bekanntentiefen Franzosen- pfuhl.

Der Annahme, daß der Franzosenpfuhl besonders tief sei, bin ich schon sehr häufig begegnet, nichtsdestoweniger ist sie irrtümlich. Wie ich wiederholt (Sommer 1907 und mehrmals Sommer 1909) an badenden Knaben, sowie Männern, die nach lebendem Fischfutter suchten, feststellen konnte, beträgt die Höchsttiefe des Pfuhles, selbst nach vorausgegangenen reichlichen Regen­güssen, nicht mehr als %1 m. Es könnte ja sein, daß derselbe vor mehre­ren Jahrzehnten tiefer war und durch Flugsand an Tiefe verloren hat, jetzt kann man den Franzosenpfuhl keineswegstief nennen. Alfred Czerny.

Für die Redaktion: Dr. Eduard Zache, Cüstriner Platz 9. Pie Einsender haben den sachlichen Inhalt ihrer Mitteilungen zu vertreten.

Druck von P. Stankiewicz Buchdruckerei, Berlin, Bernbnrgerstr. 14.