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22 . (15. außerordentliche) Versammlung des XVIII. Vereinsjahres.
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Gegenden. Durch einen Kaum, in dem eine ostfriesische Wohnküche aufgestellt ist, gelangt man in die Virchow-Stube, wo eine Sammlung von Gegenständen aus Schleswig-Holstein und dem Altenlande hei Hamburg aufgestellt ist, die dem Vorsitzenden des früheren Museums von Mitgliedern des Vereins gelegentlich seines 70. Geburtstages überwiesen wurde. Hier stehen geschnitzte Schränke und Truhen, in denen mannigfache Schmucksachen und Stickereien aufbewahrt werden, Tische, Bänke und Stühle, zwei Trachtenfiguren, Bauer und Bäuerin aus dem Altenlande vorstehend, ein Hamburger „Schapp“, ein eiserner Beileger-Ofen mit einem Aufbau aus holländischen Kacheln und ein geschnitztes Ofenheck zum Trocknen von Kleidern und Wäsche. In dem folgenden Zimmer sind die übrigen Sammlungen des niedersächsischen Gebietes vereinigt. Dort sind mannigfache Möbel mit Schnitzereien und Bemalung aufgestellt, so ein Schmuckbrett und eine eichene Truhe mit nordischer Ornamentschnitzerei, ein geschnitztes Büffet und ein Tisch mit Schrankbau, ein Salzkasten u. a., und auf diesen Möbeln stehen Fayencen und Zinngeschirr, außerdem befindet sich hier eine Sammlung von Pferdegeschirren, Peitschen, Schlitten und Kuhglocken. Dann folgen Trachten und Geräte aus dem Rheinland, aus Hessen und aus dem Altenburgischen. Bemerkenswert sind hier ein Bauer und ein Hochzeitsbitter aus der Schwalm, drei Gestalten in Altenburger Tracht: eine Braut mit metallverzierter Brautkrone, eine Bäuerin mit hosenäknlickem Rock und Kackenhaube mit hutartigem Anhängsel, zum Zeichen, daß sie noch ledig ist, und ein Bauer mit schwarzer Lederhose und weitbauschiger Weste, sowie Truhen und Schränke mit Hausgerät und Wirtschaftsgegenständen.
Nach der Mark Brandenburg, nach der Altmark und nach Braunschweig gelangt man in den folgenden Zimmern. Hier lenken vor allem die prächtigen Trachten der Lausitzer Wenden die Aufmerksamkeit auf sich: Wochen- und Festkleidung, Braut- und Trauergewänder, Kopfschleifen und Spitzenhauben, Brusttücher und Schürzen, alles mit schönen Stickereien verziert. Daneben finden sich mannigfache Hausgeräte, Geräte zum Spinnen und Weben und vor allem Fischereigeräte aus dem Spreewalde. Aus anderen Gegenden der Mark seien erwähnt die Tracht eines Bauern und einer Bäuerin aus Neuhardenberg im Oderbruch, Frauentrachten aus Ziebingen bei Frankfurt a. 0. und aus Rohrbeck bei Jüterbog und Flügelhauben aus den Dörfern bei Dahme. Aus der Altmark sind Trachten und Geräte aus dem Drömling vorhanden, aus Braunschweig Stickereien und Schmucksachen, Geschirr und Hausgeräte. Einen Einblick in ein altes Spreewaldhaus gewährt die im folgenden Zimmer errichtete Spreewälder Bauernstube, die bereits auf der Berliner Gewerbeausstellung (1896) Aufsehen erregte. Die Möbel stammen aus den Dörfern Lehde, Leipe und Burg und sind bunt bemalt oder mit Kerbschnitt versehen. Hinter dem Ofen mit der umlaufenden Bank steht das große Himmelbett mit einem
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