Heft 
(1911) 19
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24. (8. ordentliche) Versammlung des XVIU. Vereinsjahres.

Blütezeit; Verfall'des' Klosterlebens; Anbruch einer neuen Zeit, auf Ver­anstaltung des uns befreundeten Vorstandes des Vereins für Heimatkunde zu Eberswalde am 15., 16., 17., 22., 25., 29. Mai sowie 1. und 5. Juni aufgeführt worden. Ich lege Ihnen mehrere Prospekte, in denen auch die Aufforderung zur Teilnahme bei Bildung eines Garantiefonds enthalten ist, zur Kenntnisnahme vor.

Dieser Versuch, die Volksschauspiele auch in unserer Heimat zu er­neuern, hat selbstverständlich die lebhafteste Sympathie der Brandenburgia.

Ob die Mitglieder als solche gemeinschaftlich einer Aufführung beiwohnen wollen oder ob nur einer der Spieltage bezeichnet und jedem Mitgliede freigestellt wird, mit nach Chorin zu kommen, bedarf noch der Erwägung in der Vorstands- und Ausschußsitzung am 22. k. M.

Die Preise schwanken zwischen 5 und 2 JO für Sitzplätze. Stehplätze kosten 1 JO. Beginn 3 Nachmittags, Spieldauer mit Pausen etwa 27» Stunde.

Unter allen Umständen empfehlen wir unseren Mitgliedern und Freunden einen einmaligen Besuch.

X. Der Deutsche Verein für ländliche Wohlfahrts- und Heimatspflege, mit dessen Tätigkeit wir viele auf der Hand liegende Beziehungen'haben, hat gestern und heut Hauptversammlungen abgehalten, die auch von vielen unserer Mitglieder besucht waren. Wir kommen daher dem Wunsche, darüber zu berichten, gern entgegen.

Dem von dem Geschäftsführer, Professor H. Solmrey erstatteten Geschäftsbericht entnehmen wir folgendes: Durch Königlichen Erlaß vom

3. Mai 1909 ist dem Vereinen die Rechtsfähigkeit verliehen. Die Mit­gliederzahl des Hauptvereins und seiner Provinzialabteilungen (Ostpreußen, Pommern, Schlesien, Westpreußen) hat sich auf 5287, um das dreieinhalb­fache gehoben. Dazu kommen die Mitglieder der Landesvereine (Baden, Württemberg, Thüringen, Hessen, Mecklenburg) und kleiner Vereine; die Gesamtzahl beträgt ungefähr 10 000 Mitglieder. Der Etat des Vereins für 1909 10 bilanziert mit 38 257 JO. Sehr rege war die Benutzung der vom Verein eingerichtetenAuskunftsstelle für bäuerliche Ansiedelungen, die zugleich in Berlin die Königliche Ansiedelungskommission vertritt. Der Verein widmete seine Aufmerksamkeit der Ernährungsweise der Land­bevölkerung, dem ländlichen Jugendspiel, dem landwirtschaftlichen Unterricht beim Heere, der nach ihm nicht lediglich ein landwirtschaftlich-technischer sein, sondern vor allem der Heimatliebe dienen soll, und hielt selbst bei mehreren Berliner Regimentern Kurse in diesem Sinne ab. Einen Überblick über die Tätigkeit der Zeigvereine, die mannigfache literarische Arbeit und die Vorgänge auf einigen besonderen Gebieten, Dorfkirche, Ortsgeschichte, Dorftheater, Dorfmuseum, HeimatpÜege, Wandel-Kunstausstellungen vervoll­ständigte den Bericht, der Kenntnis gab von der reichen, vielgestaltigen Tätigkeit des Vereins.