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24. (8. ordentliche) Versammlung des XVIIF. Vereinsjahres.
hof Fiirstenbninn erbeten. Pie Verhältnisse der Ortschaft Fürstenbrunn sind zu der Brandenbnrgia aus Wan der Versammlungen genugsam bekannt. Per Wunsch ist vollkommen gerechtfertigt und ich habe ein Schreiben, die Beibehaltung des alten Namens Fürstenbrunn befürwortend, abgesandt.
B. Persönliches.
XV. Leider haben wir den Tod eines unserer ältesten Mitglieder, des Herrn Geheimen Baurats Carl Grapow, zu beklagen, der am 17. d. M. hierselbst nach kurzem Krankenlager entschlafen ist. — Mit tiefer Betrübnis erfahren wir, daß Frau Prediger Helene Kötschke, die liebenswürdige Gattin unseres Mitgliedes Kötschke, am 25. Januar verstarb.— Mit großem Bedauern nehmen auch wir davon Kenntnis, daß unser Mitglied Frau Geheimrat Professor Pr. Anna Krause geh. Goedecke ihren um die Anatomie und Anthropologie hochverdienten Gatten Wilhelm Krause am 2. d. M. verloren hat.
XVI. Herr Gy mnasial-Professor Pr. Hermann Größler ist am 4. d. M., bald 70 Jahre alt, in Eisleben verstorben. Er hat seine vortrefflichen Arbeiten, die sich meist auf die jüngere Steinkultur seiner Gegend bezogen, regelmäßig der Brandenbürgia eingesendet und für unser vorgeschichtliches Gebiet großes Interesse bezeugt. Ich lege eine seiner letzten Publikationen vor: „Pie Tongefäße der Glockenbacherkultur und ihre Verbreitung in Thüringen und angrenzenden Gebieten“ (Jahresschrift für die Vorgeschichte der sächs.-thüring. Länder. Bd. VIII. 1909.) Ferner mache ich auf die größte Leistung Grösslers aufmerksam, die Ausgrabung des steinzeitlichen Fürstengrabs im Mansfelder Seekreis, das ein vollständiges Holzhaus enthielt und von mir Brandenbürgia XVII S. 91—95 beschrieben worden ist.
XVII. Pen Tod Otto Julius Bierbaum’s am 1. d. M. möchte ich nicht unerwähnt lassen angesichts der mancherlei Beziehungen, die er zu unserer engern Heimat gehabt. Er wurde am 28. Juni 1856 zu Grünberg in Schlesien geboren. Zunächst besuchte er das Freimaurerinstitut in Dresden und bezog darauf das Gymnasium in Leipzig und später das in Wurzen. Er studierte in Zürich, Leipzig, München und Berlin, widmete sich aber bald literarischer Tätigkeit. Im Jahre 1901 vermählte er sich mit Gemma Pruneti-Lotti. Bereits vor einiger Zeit tauchten Gerüchte auf von einer schweren Ohrenoperation des Dichters, doch konnte damals Bierbaum selbst dieses Gerücht in launigen Worten dementieren. Dagegen hatte er seit langem ein chronisches Nierenleiden, dem er auch schließlich erlag. Einer der vielen biographischen Schilderungen, die in den vergangenen Wochen erschienen sind, entnehmen wir die nachfolgende Charakteristik des B. L. A. vom 2. cl. Mts. „Mit Otto Julius Bierbaum, einem Kinde