24 . (8. ordentliche) Versammlung - des XVIII. Vereinsjahres.
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burgia begrüßt den neuen Herrn Oberpräsidenten ehrerbietig und empfiehlt sich seiner Huld.
C. Naturgeschichte und Technik.
XX. Schutz dem Lycopodium. In unseren Markthallen und in allen Blumenhandlungen in Groß-Berlin findet man das reizende Bärlappmoos oder Schlangenmoos in so ungeheuren Mengen feilgeboten, daß man eine stellenweise Ausrottung dieser reizenden Moosart zu besorgen hat. Dies hängt insbesondere mit der Art zusammen, wie diese Pflanzen in oft meterlangen Ranken vom Boden herausgerissen werden, so daß eine Vermehrung unmöglich ist. Eine solche wäre angänglich, falls die Sammler wenigstens einen Teil der Pflanze im Boden beließen. Her Verbrauch zu Gewinden und Kränzen ist ein ganz gewaltiger. Gewöhnlich handelt es sich um das Keulenmoos (L. clavatum L.). Es kommt in unserer Provinz aber auch das Schlangenmoos (L. annotinum L.), das auf feuchterem Boden wuchernde L. inundatuin L., L. complanatum L. und seltener L. Selago L. vor. Angeblich wird Lycopodium in der Baruther Gegend viel zu Handelszwecken gesammelt.
Wir empfehlen die Angelegenheit der gefälligen Beachtung unseres Naturdenkmal-Konservators Herrn Direktor Wetekamp.
XXL Ich lege die Mitteilungen des Fischerei-Vereins für die Provinz Brandenburg vor und verweise in Nr. 7 auf einen Artikel u. M. Karl Wilke: „Die schwarze Dame. Ein märkischer Fischerbrauch“, in Nr. 8 auf den Bericht über die Vereinshauptversammlung am 10 v. M.
XXII. Am 1. d. M. feierte die Hufelandsche Medizinische Gesellschaft ihr hundertjähriges Bestehen als eine der ältesten wissenschaftlichen Gesellschaften Berlins.
XXIII. Die Gesellschaft für Natur- und Heilkunde in Berlin 1810—1910. Festschrift zur Jubelfeier ihres hundertjährigen Bestehens am 6. Februar 1910 (Berlin, Verlag von J. Springer). Auf m. Bitte hat Herr Geh. Medizinalrat Dr. Oskar Aschenborn als Sekretär dieser alten, aber wenig bekannten wissenschaftlichen Gesellschaft die Güte gehabt, die vorliegende Festschrift für die Bücherei der Branden- burgia zu stiften. Eigentlich ist die Ges. f. N. u. H. etwas älter als die vorgenannte Gesellschaft. Denn bereits am 3. Februar 1810 taten sich Berliner Ärzte und Naturforscher in einer Vorversammlung zusammen und schon am 6. darauf konstituierte sich die neue Vereinigung. Erster Präsident war der berühmte Chemiker und Obermedizinalrat Klaproth, zweiter der „alte Heim“, der beliebteste und beschäftigteste Arzt des vormärzlichen Berlin, dessen diagnostische Sicherheit ebenso berühmt war, wie seine „göttliche. Grobheit“. Die Jubelfeier der Gesellschaft hat zur Herausgabe einer interessanten Festschrift Veranlassung gegeben, die der