24. (8. ordentliche) Versammlung des XVIII. Vereinsjahres.
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der Einfluß gewesen, den die sehr angesehene noch bedeutend ältere Gese • Freunde in Berlin ausübte.
Ich bin neulich nach dem bekannten Klapphornvers aus den vierziger Jahren gefragt worden, strenge medizinische Examinatoren betreffend. Nach vieler Mühe ist es mir durch Güte des Herrn San.-Kats Br. Boas gelungen, das Verslein zu rekonstruieren mul siehe da alle vier Gestrengen sind Mitglieder gewesen und ihre Bilder unter den 272 erhalten:
Kommt man glücklich um die Ecken,
Bleibt man nicht im Kothc stecken,
Sinkt man nicht im Dicffen bach,
Frißt der Wolf uns hinten nach.
Eck war als besonders strenger Examinator bekannt; im tollen Jahr 1818 wohnte ich Friedrichstraße 111 b, jetzt Bahnhof Friedrichstraße, nebenan liegt die demnächst answandernde „Pepiniere“, die militär-ärztliche Hochschule, jetzt Kaiser Wilhelm-Akademie getauft. Ich entsinne mich nun deutlich, wie damals eines Abends die empörten Mediziner dem Generalarzt Professor Dr. Eck eine wilde und greuliche Katzenmusik brachten.
Von Kot he ist mir nur in der Erinnerung geblieben, daß er Mitglied der Staatsprüfungskonimission war und 1848 starb, einige Monate vor Eck.
Dieffenbach war kein grosser Gelehrter, aber ein tüchtiger Chirurg, der allerdings auf wunderliche Einfälle mitunter verfiel. Meiner Mutter, der er zugetan war und die plötzlich die Kopfrose, angeblich vor Schreck, bekam, schickte er eine alte Frau zu, die die Krankheit „böten“, d. h. besprechen mußte.
Wolff war ein kleiner, stets patenter, zugeknöpfter und galliger „Innerer“, von den Kandidaten der Heilkunst im Examen gefürchtet. Nicht minder gefürchtet war er bei den simulierenden Kranken, die es in der Charite so schön fanden, daß sie möglich lauge darin blieben. Sobald dergleichen gemeldet wurden, erhielten sie — so habe ich öfters gehört — das Wolff’scho Charitebrüder-Vertreibungsmittel: pulvis expellens Wolffii. Danach mußten die mit heuchlerischem Mitleid behandelten Patienten sich oben und hinten derartig entleeren, daß ihnen der Aufenthalt in der Charite bald verleidet wurde. Wolff starb 1878.
Mir ist übrigens so, als ob damals in den vierziger und fünfziger Jahren vorigen Jahrhunderts noch andere Scherze auf medizinische Examinatoren, z. B. auf den „groben“ Rust, auf Schönlein, auf den Augenarzt Jüngken u. a. umliefen, da ich kein Jünger des Äskulap bin, habe ich hier alles vergessen. Ich bitte Mitglieder und Freunde der Brandenburgia um weitere Angaben.
Von Rust (Bild- Nr. 33), der, wie angedeutet, als hanebüchen derb bekannt war, lief die Anekdote um, daß er eine Dame, die auf einem