Heft 
(1911) 19
Seite
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24 . ( 8 . ordentliche) Versbmmlung 1 des XVIII. Vereinsjahres.

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Zobeltitz, und sicher nicht zum Schaden des Buches, das jedem, der sich über Berlin und die Mark Brandenburg unterrichten will, eine Fülle von Material und mannigfache Anregungen darbietet, Es erübrigt sich, an dieser Stelle nälnr auf den Inhalt des Werkes einzugehen, da Prof. Zache auf S. 373 f. des 18. Jahrgangs dieser Zeitschrift bereits eine Besprechung der Monographie gegeben hat.

Erwähnt mag nur werden, daß Lampe im 4. Kapitel seines Buches eine lesenswerte tibersicht über die geschichtliche Entwicklung der Mark gegeben hat und daß er dort auch die Vorgeschichte des Landes berücksichtigt. Zwar könnte dieser Abschnitt etwas ausführlicher be­handelt sein und dort einige Beispiele vorgeschichtlicher Denkmäler, so das Königsgrab von Seddin oder die Römerschanze, angeführt werden, doch ist es immerhin anzuerkennen, daß der Verfasser auf die Vorgeschichte überhaupt eingegangen ist. Diese darf in einer heutigen Monographie über die Mark Brandenburg nicht mehr fehlen, denn die prähistorischen Forschungen sind im Laufe der letzten Jahre so weit fortgeschritten, daß man recht gute Einblicke in das Leben und Treiben und in die Kultur der vorgeschichtlichen Bewohner der Mark tun und einen klaren Überblick über die Entwicklung dieser Kultur geben kann. Aus den Sitzungen der Brandenburgia, aus Vorträgen und Mitteilungen der Herren Geh. Rat Friedei, Dr. Kiekebusch, W. v. Schulenburg, R.Mielke u. a., aus der Zeitschrift für Ethnologie und den Verhandlungen der Berliner Gesellschaft für Anthropologie wissen Sie, daß eine Fülle von Material zur Kenntnis der Vorgeschichte der Mark Brandenburg vorhanden ist, und neuerdings finden diese heimatlichen Funde und die Erforschung der märkischen Vorgeschichte eingehende Würdigung in zwei neugegründeten Zeitschriften, in demManmis, dem Organ der Deutschen Gesellschaft für Vorgeschichte, und in derPrähistorischen Zeitschrift, die von Sclmchardt, Schumacher und Segcr herausgegeben wird. So findet sich in dem 2. Heft des 1. Bandes des letzteren Organs (Südende 1909) beispielsweise ein reichillustrierter Aufsatz über die Ausgrabungen auf der Römerschanze bei Nedlitz und das dort gefundene vorgeschichtliche Haus aus der Feder von C. Sclmchardt und eine interessante Abhandlung über die slawische Mythologie von C. Borchling, außerdem bringt das Heft eine Reihe beachtenswerter Aufsätze über vorgeschichtliche Funde aus anderen Gegenden Deutschlands und aus fremden Ländern, so über die Gräber der ältesten Eisenzeit im östlichen Hannover, über schlesische Hronzefunde, über neolithische Gräber bei Poserna (Kr. Weißenfels) und über die neuesten Funde im Aurignacien und im Mousterien in der Dordogne. Ebenso enthält das neueste Heft der von G. Kossinna herausgegebenen ZeitschriftManmis (ßd. I, Heft 34, Würzburg 1909) eine Abhandlung über märkische Vorgeschichte, eine Arbeit von Frau Käthe Rieken in Cottbus über drei Holzbrandplätze mit Steinkern aus der Bronze-

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