Heft 
(1911) 19
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26. (9. ordentliche) Versammlung des XVIII. Vereinsjahres.

in der Hauptsache, was ganz besonders erfreulich ist, Herren und Hamen aus Eberswalde und Angermünde mit. Hie Klosterruine in ihren herrlichen gotischen Formen übersponnen von Epheu und Schlinggewächsen bietet Kulisse und Hintergrund in denkbar günstigster Weise. Ha das ganze Festspielunternehmen von dem uns befreundeten Verein für Heimatkunde zu Eberswalde in die Hand genommen ist, so liegen alle Vorbedingungen für ein Wohlgelingen dieses ersten größeren brandenburgischeu Volksschau­spiels vor, wofern nur der Wettergott großmütig ist. Zu Auskünften bereit ist n. M. Herr Redakteur Rudolf Schmidt, Schriftführer und Museums- Vorsteher des Eberswalder Vereins. Herr Schmidt hat die größten Ver­dienste um die Vorbereitung des Festspiels und wir wünschen besonders ihm, daß dasselbe befriedigend und glücklich ausfallen möge. Has ist der beste Lohn für seine aufgewendete außerordentliche Mühewaltung.

III. Vereinigung der heimatlichen Museen Brandenburgs. U. A.-M. Herr Robert Mielke verbreitet als Schriftführer der Landes­gruppe Brandenburg des Bundes Heimatschutzes folgenden beachtenswerten Aufruf:

Bestrebungen, die heimatlichen Museen der Provinz Brandenburg zu einem engeren Verbände zn vereinigen, hat derHeimatschutz in Branden­burg als eine seiner Hauptaufgaben betrachtet. Er begegnet sich hier mit den Wünschen der Vorgeschichtspfiege, deren einzelne Vertreter sich unlängst in Berlin zu einer Besprechung über den Zusammenschluß ver­sammelten. Als Ergebnis dieser Konferenz wurde allseitig die Notwendigkeit erkannt, alle Ortsmuseen nicht nur die wenigen mit stark vorgeschicht­licher Richtung! zu einem selbständigen Verbände zu vereinigen. Ein Ausschuß wurde dann mit der weiteren Bearbeitung betraut, der aus folgenden Herren besteht: von der Hagen (Prenzlau), Klett (Potsdam), Klittke (Frankfurt), Kossinna (Berlin), Mielke (Oharlottenburg), Waase (Neuruppin).

Bevor dieser Ausschuß Zusammentritt, erlaubt sich der Unterzeichnete die Anfrage, ob sich der dortige Museumsvorstand an einer erweiterten Besprechung beteiligen würde, bei der die Ziele und Arbeiten einer künftigen Vereinigung verhandelt werden sollen. Hie Grundlage einer solchen würden zunächst in folgendem zu suchen sein: Feststellung eines allgemeinen Arbeitsplanes für die Sammlungsleiter und ihre Mitarbeiter. Organisation der Mitarbeit. Sicherstellung der Sammlungen für die Zukunft. Wissen­schaftliche Bearbeitung. Sachgemäße Inventarisierung und Konservierung. Ausgrabungstechnik. Nutzbarmachung für die Bevölkerung. Beschaffung von Mitteln. Räumlichkeiten und Aufstellung der Gegenstände. Veran­staltung von zeitlichen Ausstellungen. Anschluß an die Denkmal- und Naturpflege. Beziehungen zu Bibliotheken und zur Kunstpflege. Anerkennung als staatliche Hilfsanstalten. Erörterung der Frage, wie die Sammlungen zu Mittelpunkten des geistigen Lebens werden können.