Heft 
(1911) 19
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26. (9. ordentliche) Versammlung des XVIII. Vereinsjahres.

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Die Vorteile eines gemeinsamen Vorgehens liegen auf der Hand. Hinzu tritt noch, daß bei dem in Aussicht stehenden Gesetz zum Schutze der vorgeschichtlichen Denkmäler den Heimatmuseen eine erhebliche Mit­wirkung zugedacht ist. Da für Frühjahr 1911 eine große branden- burgische Heimatkunst-Ausstellung geplant ist, von der vermutlich eine starke Klick Wirkung auf die Bestrebungen der Ortsmuseen ausgehen wird, so würde ein Zusammenschluß, der den Museen keine Opfer auferlegt, auch nach dieser Seite hin von Vorteil sein.

Ich bemerke hierzu folgendes. Neben dieser Zentralisationsbestrebung geht eine .andere, die vorgeschichtlichen Sammlungen der Provinz in eine administrative Vereinigung zu bringen. Hiergegen muß ich mich auf Grund meiner langjährige Kenntnis durchaus wenden. Ich halte eine solche Vereinigung schon deshalb für unzweckmäßig, weil alle die kleinen etwa 30 bis 40 sogenannten Museen neben einigen (mitunter auch ganz ansehnlichen) prähistorischen Sammlungsstücken in der Hauptsache mehr mittelalterliche und neualterliche Objekte bis in die Biedermayerzeit hinein, alte Urkunden, Bücher, Fahnen, Schützenembleme, Innungssachen u. dgl. enthalten. Aus dieser Vereinigung dürfen die prähistorischen Anteile unbedingt nicht herausgerissen werden, wie es nach den uns gewordenen Andeutungen ernstlich beabsichtigt wird, teils weil die betr. Agitatoren von den historischen Sachen nichts verstehen, sie überhaupt nicht zu würdigen vermögen, teils weil jenen Herren für ihre speziellen wissenschaftlichen Forschungen lediglich die prähistorischen Objekte Interesse haben, alles andere in den Klein-Museen ihnen gleichgültiger, ja lästiger Ballast ist, ein Ballast für den die Volkskunde, namentlich die Heimatkunde sich recht sehr interessiert. Ich halte ein solches Ausschlachten der Kleinmuseen im Interesse der Förderung der Heimatskunde für durchaus fehlerhaft.

IV. Der Deutsche Seefischerei-Verein feiert am 9. April im Reichstagsgebäude sein fiinfundzwanzigjähriges Bestehen. Wegen der mancherlei Beziehungen und großen Verdienste, die dieser hochansehnliche Verein namentlich hinsichtlich der Nahrungsmittelversorgung Groß-Berlins und der Provinz Brandenburg hat, werde ich als Vertreter der Branden­burgs einen schriftlichen Glückwunsch einreichen und an der Festlichkeit teil nehmen. Zur Orientierung lege ich die März-Nummer derMitteilungen des D. S.-V.s vor.

V. Der Berliner Zentralausschuß für die Wald- und An­siedlungsfrage übersendet den Aufruf vom 6. d. M., der bei Ihnen bereits zirkuliert.

VI. Heimatschutz. Herausgegeben vom Geschäftsführenden Vor­stand des Bundes Heimatschutz. 5. Jahrg., Heft 1,2. Sie ersehen hier­aus, daß der Hauptverein Heimatschutz 16 angeschlossene Zweigvereine hat; daneben existieren noch zweibefreundete Heimatschutzvereine zu