Heft 
(1911) 19
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26. (9. ordentliche) Versammlung des XVIII. Vereinsjahres.

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XVIII. Mitteilungen des Fischerei-Vereins für die Provinz Brandenburg. Ich lege die März-Nummer 1910 vor, aufmerksam machend auf einen Artikel (S. 143) von K. Friedrichs Fischsterben unter der Eisdecke. Herr Heyking erwähnt, daß bei uns die billigen italienischen kleinen Goldfische sehr wirksam als Köder für den Wels- und Hechtfang gebraucht werden. Ich habe an anderer Stelle darauf aufmerksam gemacht, daß bei uns häufig Goldfische in die Spree und Havel gelangen und daß sie, an und für sich, dort leicht fortpflanzen und vermehren könnten. Wenn das nicht geschieht, so ist daran nach meiner Überzeugung lediglich die lebhafte Farbe der überdies durch die Gefangenschaft unbeholfen gewordenen Fischchen schuld. Die rotgoldige Farbe lockt die Kaubfische an und diese vertilgen die schönen Tierchen in kurzer Zeit unbarmherzig und gründlich. Interessant ist auch Hermann Wiirkes Geschichte eines Dorftümpels zu Mixdorf, Kreis Liibben. Die Dorftümpel werden bei uns zur Fischvermehrung oder Fisch­mästung noch lange nicht genügend ausgenutzt.

XIX. Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg. Unser gelehrtes korresp. Mitglied Herr Universitäts­professor Dr. Eugen Geinitz in Kostock teilt vom 63. Jahr die 2. Abt. mit. Ich erwähne S. 109 flg. A. Gundlach: Das Vorkommen des Siebenschläfers (Myoxus glis L.) bei Alt-Kehse am Tollensee. Ferner wird erwähnt bezüglich des Hamsters S. 110 und 111, daß er schon 1896 auf dem Pasewalker Kirchenacker beobachtet wurde und daß im Winter 1908/09 in Hildebrandshagen nahe Fürstenwerder, Kreis Prenzlau, nach Angabe eines dortigen Landmannes aus einem Hamster­bau zwei Zentner Getreide herausgeholt wurden.

XX. Dr. L. Pfeiffer, Geheimer Medizinalrat in Weimar: Das Zerlegen der Jagdtiere in der Steinzeit. Eine vergleichende Unter­suchung der diluvialen Knochenlager aus der Lindenthaler Hyänenhöhle bei Gera, der Hyänenhöhle auf dem Roten Berge bei Saalfeld und aus Taubach-Ehringsdorf. (Sonder-Abdruck aus Nr. 2 und 3 der Korrespondenz- Blätter des Allgemeinen ärztlichen Vereins von Thüringen 1910). Weimar 1910.

Bei wiederholtem Besuche des hinsichtlich der Urgeschichte unge­wöhnlich reichhaltigen Städtischen Museums in der Luisenstraße zu Weimar, das sich der vortrefflichen, man kann sagen aufopfernden Pflege des Herrn Kustos Möller erfreut, ist mir auch eine besondere Abteilung innerhalb der Ur- und Vorgeschichte des Menschen aufgefallen, die speziell Demonstrations- und Lehrzwecken dient und ihre Herstellung und Ein­richtung dem Herrn Dr. Pfeiffer verdankt, der sich ebenfalls den städtischen Sammlungen mit einem Eifer und einer Hingabe widmet, welche die höchste Anerkennung verdient.