7. (5. außerordentliche' Versammlung des XIX. Vereinsjahres.
der sich um diese höchst unwürdige Persönlichkeit gebildet hat, legt davon Zeugnis ab. Ton Interesse daran ist jedoch außer der Sagenbildung der Einblick in die Charakterentwicklung des Bösewichts, denn gerade hier ist es leicht, die Fäden, die von den Missetaten zu den Motiven hinabführen, bis ins Einzelne bloßzulegen, und insofern ist auch das Lebensbild einer Vollreifen Verbrechernatur als Studie lehrreich und interessant.
Darauf gab Herr Professor Zache eine Übersicht über die Torfbildung des Roten Luches und seine Entstehung. Torf kann sich nur in Bodensenkungen mit stehendem oder langsam fließendem Wasser bilden, die Torfbildung ist ein chemischer Prozeß, der sich intramolekular abspielt und bei dem das Wasser den Abschluß gegen die Luft besorgt. Man muß hier unterscheiden zwischen einem Hochmoor und einem Flachmoor ; ersteres entsteht an Stelle eines Sees aus Torfmoosen, und letzteres bildet sich dort, wo sich heute sumpfige oder saure Wiesen finden, und hier beteiligen sich vor allen Dingen Ridgräser und Hypnumarten an der Torfbildung. Die Bodenvertiefung, die hier vorliegt, das Rote Luch, ist ungefähr 10 km lang und durchschnittlich 1 £ km breit. Ihr Scheitelpunkt hat eine Meereshöhe von 49 m und sie ist ungefähr 20 m tief in das Gelände eingesenkt. Ihre Entstehung ist aber nur zu verstehen, wenn man den ganzen Streifen zwischen dem Oderbruch und dem Spreetal in Betracht zieht. Vor allem gibt die Landschaft um Buckow einige Anhaltspunkte für die Beurteilung. Hier findet sich ein lebhafter Wechsel von Berg und Tal in der Landschaft, und viele Seen sind eingestreut. Es ist nun auffällig, daß benachbarte Seen eine sehr verschiedene Höhenlage ihres Spiegels haben. Der Spiegel des größten, des Scharmützel Sees z. B., liegt 29 m hoch, der des Kleinen Tornow Sees 38 m und der des Großen Tornow Sees 20 m hoch. Auffällig ist auch, daß der Abfluß des Roten Luches, der Stobber, einen Weg neben diesen Seen verfolgt und daß er in einem verhältnismäßig engen Tal von hier seinen Abfluß zum Oderbruch nimmt.
Das Beachtenswerteste aber sind die vielen Störungen, die sich hier in der Erdrinde finden. Die größte und offenliegendste ist ein großer Sattel des Septarientones in der Ziegeleigrube am Südende des Scharmützel Sees, eine zweite’ ist ein hoher Sattel aus demselben Ton am Nordabhange des Krug Berges, der 130 m hoch ist, und die dritte endlich ist offenbar geworden durch die Aufschlüsse der Braunkohlengrube Willenbücher, die sich am Nordrande des Scharmützel Sees findet; hier bilden die Flöze einen Sattel, dessen steiler Schenkel nach dem Plateau hinein gerichtet ist, während der flache sich nach dem See zu findet. Diese Tatsachen, sowohl die Formen der Landschaft als auch die Aufschlüsse des Bodens, deuten auf Krustenbewegungen hin, die sich in diesem Streifen abgespielt haben und die natürlich Zusammenhängen mit den benachbarten Grabenbildungen, mit der Entstehung des Oderbruches nebst dem Netze-Warte-