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10. (8, außerordentliche) Versammlung des XIX Vereiusjahres.
den Dank der Gesellschaft ausgesprochen hatte, bestiegen die unternehmungslustigen Mitglieder noch den Turm und genossen von hier oben bei der herrlichen Abendbeleuchtung eine prächtige Rundsicht. Man blickt nach Norden senkrecht hinunter in die Pfarrgärten und die engen Straßen am Abhange des Kirchbergs und dann weiterhin über die regelmäßig sich kreuzenden Straßen der Alt- und Neustadt; dahinter breiten sich Wiesen und Wald aus und zwischendurch blitzt der Spiegel der Ravel oder eines Sees auf. Im Mittel- und Hintergründe heben sich einige Berge hervor, z. B. der Markgrafenberg und die Rhinower Berge'. Endlich erkennt man fern am Horizonte die Silhouette des Havelberger Domes, und ein rauchender Schornstein verrät die Zuckerfabrik in Tangermünde.
Vor der Abfahrt versammelte sich noch einmal die Gesellschaft bei einem Bissen Abendbrot in einem Zimmer des Deutschen Hauses und hier sprach Herr Geheimrat Friedei noch einmal den Dank der Brandenburgia aus für die gastfreundliche Aufnahme, und Herr Superintendent Ettel schloß den Abend mit einigen patriotischen Worten.
An die scheidenden Berliner schlossen sich noch mehrere Herren aus dem Vorstande des Vereins an und geleiteten sie zum Bahnhof, von wo aus um 8,31 Uhr die Rückfahrt nach Berlin angetreten wurde.
Sonntag, den 11. September 1910.
Wanderfahrt nach Landow und Umgegend
unter Führung des Herrn Bürgermeisters Manger und des Herrn Amtsrichters Jakobick.
Ungefähr fünfzig Teilnehmer fuhren um 8,45 vorm, vom Stettiner Bahnhof ab und trafen um 10,36 Uhr auf dem Bahnhof in Lindow ein, wo sie von den obengenannten Herren in Empfang genommen wurden. Herr Bürgermeister Manger übernahm die Führung und erklärte unterwegs den neuen Kanal, welcher den Gudelack-See mit dem Vielitz-See verbindet.
Vor der Stadt bog die Gesellschaft rechts ab und folgte der schönen Promenade, welche um die Stadt herumführt. Unterwegs wurde noch der Kirchhof besucht und einige ehrwürdige Denkmäler besichtigt. Darauf führte der Weg ein Stück neben dem Wutz-See hin bis zu den Ruinen und Gebäuden des Klosters. Der Wutz-See erstrekt sich langhin von