Kleine Mitteilungen.
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Um 6 Uhr ungefähr legte der Dampfer an, und es war noch Zeit
. genug, den Bahnhof zu erreichen, und mit dem Zuge 6,29 Uhr die Rückfahrt über Kremmen nach Berlin anzutreten, wo der Zug um 8,55 Uhr eintraf.
Bund für Vogelschutz. Auf Wunsch unseres Mitgliedes Herrn Eugen Preuss liegt diesem Heft ein Prospekt bei, und die Schriftleitung bittet von dem Inhalt Kenntnis zu nehmen und die Bestrebungen zu unterstützen. Wer, wie der Unterzeichnete, ein und dieselbe Örtlichkeit regelmäßig aufsucht, muß die Abnahme der Individuenzahl einiger Vögel bestätigen. So geht z. B. die Zahl der Störche und der Schwalben im Oderbruch zurück. Viele Storchnester stehen schon seit Jahren leer und ganze Schwalbenkolonien sind verlassen. Diese Zugvögel kehren nicht wieder zu ihren Brutplätzen zurück, weil ihnen hier das Futter mangelt. Die Frösche und die Mücken sind im Oderbruch selten geworden, weil durch die sorgfältige Krautung der Gräben und durch die Sorge für die Vorfiut alles stagnierende Wasser zu fehlen beginnt, in dem sich die Eier der Frösche und Mücken entwickeln. Umgekehrt muß der Unterzeichnete aber auch aus eigener Beobachtung heraus betonen, daß durch die Pflege des Buschwerks es wohl möglich ist, einen guten Bestand von Grasemücken, Finken, Rotschwänzen und Nachtigallen zu erhalten. Eine günstige Gelegenheit in Stadt und Land das Buschwerk zu pflegen sind die Kirchhöfe, und man tut das auch schon überall, nur müßte man Baum und Busch noch mehr sich selbst überlassen und Schönheit bezw. Anmut hintenansetzen. Zache.
die Westpriegnitz fand ich in dem kleinen Dorfe Krienitz, 7 km nördlich von Lenzen hart an der mecklenburgischen Grenze gelegen, eine Laubhütte aus Birkenreisern, inmitten des Dorfes errichtet. Über den Zweck dieser Hütte erfuhr ich von einer alten Frau folgendes: Am Pfingstheiligabend ver- sammlen sich die Schulkinder am Nachmittage, gehen in den Busch und /} x tragen Birkenreiser zusammen. Aus diesen errichten sie die Pfingsthütte.
Am Abend singen sie in ihr fröhliche Lieder. In früheren Jahren bauten auch Knechte und Mägde eine solche Hütte und sangen in ihr Lieder. Die Sitte soll sich, wie mir versichert wurde, auch in andern Dörfern, erhalten
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ebräuche in der Westpriegnitz. Auf meiner Reise durch