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Kleine Mitteilungen.
haben. Die Kricnitzer Pfingsthütte war 10 Fuß lang, 6 Fuß breit und 4 Fuß hoch.
Aus Ludwigsgrund, Kreis Landsberg a. W. Zur Richtigstellung unserer Mitteilung in Nr. 129, betreffend Leichenfund auf dem Wilhelm Zegenhagen- schen Grundstück in Ludwigsgrund, teilt uns ein Leser folgendes mit: Bei den Ausschachtungsarbeiten zum Bau eines Stallgebäudes nebst darunter liegendem Keller auf dem Wilhelm Zegenhagenschen Grundstück in Wilhelms- bruch — nicht Ludwigsgrund — stieß inan auf ein Hünengrab, welches, aus gewaltigen Steinblöcken hergestellt, eine Breite von ca. 1,25 Meter am Schluss eine Höhe von 1 Meter — dabei 1,50 Meter unter der Erdoberfläche — und eine Länge von ca. 10 Meter aufwies. Die Steinblöcke, an der Innenseite des.Grabes glatt, sind in Lehm gelagert und die Lücken durch kleinere Steine mit Lehm fest vermauert. Den Abschluss bildet eine Steinplatte von ca. 2 cbm, welche als Deckel auf dem Grabe ruhte und erst nachdem sie gesprengt, entfernt werden konnte. Unter dem gewaltigen Deckel,
auf der Sohle des Grabes in lehmiger Erde, befand sich das Skelett des Hünen in gekrümmter halbkreisförmiger Lage, das Gesicht dem Eingänge des Grabes — nach Osten — zugekehrt und links neben dem Kopfe stand eine Urne. Die Gestalt des Hünen scheint unserm größten und stärksten Gardemann gleich zu kommen, denn seine Knochen und besonders der Schädel und der Unterkiefer sind von ganz bedeutender Größe und Stärke. Die Zähne sind, mit Ausnahme von einigen Vorderzähnen, welche wahrscheinlich beim Berühren des Kiefers herausgefallen sind, vollständig und von hervorragender Schönheit. Die Urne ist, da sie nicht sachgemäß gehoben, leider zerbrochen. In dortiger Gegend sind früher schon öfters Hünengräber gefunden worden, sogar in einer Entfernung von 50 Metern fand man vor 40 Jahren ein solches auf dem Nachbargrundstück. (Cüstriner Ztg. vom 8. Juni 1909.).
Märkische Räuberromantik. Als wir auf der Wanderfahrt nach Müncheberg am 19. Juni 1910 in Heidekrug und im Gasthof zum Wilden Mann in hochromantischer Waldeinsamkeit rasteten, erzählte uns unser verehrtes Ausschußmitglied Herr Rektor Monke von dem Raubmörder Masch, der einst dort hauste. Unterm 18. August 1910 wird dem B. L. A. hierzu folgende interessante Mitteilung gebracht.
Der betreffende Kriminalkommissar, der Masch verhaften sollte und damals in Stettin stationierte, ist der später in Berlin angestellte, noch jetzt in Charlottenburg lebende pensionierte Polizeidirektor a.D.Herr vonStutterheim. Ihm war es, wie er selbst berichtet, vergönnt, in dieser Sache die ersten greifbaren Resultate zu erzielen. Er verfolgte den Raubmörder mit dem ihm zugeteilten Polizeisergeanten W T olff in den verschiedensten Verkleidungen
Friedrich Wieneck