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Friedrich Wienecke.
s j Aus der Heilsordnung wird der Stand der Sünden wie folgt behandelt:
Der
Stand
der
Sünden.
Wobei
der Fall, die übrig gebliebenen Kräfte
die Ursache d. Beschaffenheit d. Wichtigkeit die Folgen die Nutzanwendung.
Die Katechese verlief folgendermaßen: Was hat man angeschrieben? Den Stand der Sünden. Wovon würde also gehandelt werden? Von dein Stand der Sünden. Gott hat den Menschen gut erschaffen. Wie kam denn nun der Mensch in den Stand der Sünden? Ist etwa deT Mensch von Gott abgefallen? Ja, der Mensch ist von Gott abgefallen. Wovon wäre bei dem Stande der Sünde zu reden? Von dem Falle des Menschen. (Jetzt wurde das Wort „der Fall“ angeschrieben.) Da der Mensch von Gott abfiel, fiel er nicht von einer Sünde in die andere? Ja, er fiel von einer Sünde in die andere Wovon wird also weiter zu handeln sein? Von der Sünde, in welche der Mensch geraten ist. Was soll man also nach dem Fall für ein neues Stück anschreibeti? Die Sünde! Wo ist denn das schöne Ebenbild Gottes, das der Mensch gehabt hat, geblieben? Ist dieses etwa verloren gegangen? Ja, der Mensch hat es verloren. So werden ihm ivohl wenige Kräfte zu geistlichen guten Dingen übrig geblieben sein? Es sind ihm wenige Kräfte zu geistlichen guten Dingen übrig geblieben. Wovon wird man also zum dritten zu handeln haben? Von den übrig gebliebenen Kräften. Was soll man also an die Tafel anschreiben? Die übrig gebliebenen Kräfte des Menschen etc. (War in dieser Weise die Tabelle vor den Augen der Kinder entstanden, so wurde sie wiederholt.) Es folgten nun weitere Fragen: Wir w’ollen handeln von dem Fall. Bei dem Fall fragen wir zuerst wonach? Nach der Ursache- Diese ist wer? Nicht Gott. Wer denn? Der Satan und die ersten Menschen. Nach der Ursache des Falls betrachten wir was? Die Beschaffenheit. Hierbei sehen wir worauf? Auf die Versuchung zum Abfall. Wir erwägen was mehr? Den Fall selbst. Was ist bei dem Fall noch zu merken? Die Wichtigkeit. Kommt noch etwas dabei vor? Ja, die Folgen. Was endlich noch? Die Nutzanwendung. (Waren diese Punkte im einzelnen durchkatechisiert, so folgte wieder Wiedergabe durch Buchstaben und Einprägung.)
e )
Katalogus.
Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Sonnabend.
6—7
Das Morgengebet. Ein Kapitel aus der Bibel gelesen und erwogen, mit Gebet geschlossen und gesungen.
7-8
Sollten die Seminaristen ihre Sachen zurechte machen, sich auf die Lektion anschicken; einige hatten sonsten diese oder jene Bedienung zu besorgen.
8—9
Waren Informationsstunden. — In der Heilsordnung 2 Tg., im Katechismus 2 Tg., in der Bibel 2 Tg.
9-10
Hatten die Seminaristen das Gehörte auf dem Seminar zu wiederholen: die Heilsordnung — den Katechismus — die Bibel.
10—11
Mußten die Seminaristen in der hora canonica zugegen sein und singen.
11-12
War der Seminaristen Tischzeit.
12-1
Konnten die Seminaristen sich Motion machen mit Holzsägen, Holzhacken etc.
1-2
War angesetzt, dass die Seminaristen sich im Schönschreiben auf den Stuben üben sollten.
2-3
Fiel die Schreibstunde des Mittwochs — die übrigen Tage die Methodenstunde — Singstunde.
3-4
Wurde den Seminaristen Klavierstunde. — Wurde das Lesen — das Rechnen beigebracht oder Repitition und Buchstabieren getrieben.
4-5
Sollten die Seminaristen Klavierstunde — Repitition des Buchstabierens und Lesens — das Rechnen repitieren.
5-6
War die Zeit, das, was sie des Tages gelernt, in die Bücher einzutragen.
6—7
Gingen die Seminaristen zu Tische.
7- 8
Konnten sie sich Bewegung machen oder sonst was vornehmen.
8-9
Sollten sie alles überhaupt durchgehen, was sie des Tages gelernet.
Abendgebete-