11. (3. ordentliche) Versammlung- des XIX. Voreiusjahres.
341
XII. Vogelschutzstätte in der Ostsee auf der Insel Hiddensöe bei Rügen. Iler Vorsitzende teilt den interessanten Aufsatz des Dr. F. Sch epp, Mitglied des Hauses der Abgeordneten mit, der im „Berl.-Lok.- Anz.“ vom 26. Juli d. J. veröffentlicht ist und unterstützt, auch Namens der Brandenburgs, die wohlbegründeten Vorschläge auf das Wärmste.
XIII. Vorgelegt werden 2 Monatshefte des sich der umsichtigen
und eifrigen Pflege unsers 2. Vorsitzenden Geheimrat Uhles, als 1. Vorsitzenden erfreuenden, uns befreundeten Fischerei-Vereins für die Provinz Brandenburg. Die Nr. 13 vom 31. Juli 1910 enthält einen vortrefflichen Aufsatz von Paulus Schiemenz: Nüturgeschichte und praktische Bedeutung des Aales, Nr. 14 von Dr. K. Friederichs S. 201—208 eine nahezu vollzählige Darstellung: „Ueber die Ver
breitung der Sumpfschildkröte (Emys orbicularis L.) in der Provinz Brandenburg und in Mecklenburg-Strelitz.“
Zur Vervollständigung bitte ich dringend mir alle neuen Funde und Fundstätten der Sumpfschildkröte innerhalb der Provinz Brandenburg mitzuteilen.
XIV. Heft IV der von unserm Ehrenmitglied Geh. Regierungsrat Prof. Dr. Conwentz herausgegebenen Beiträge zur Naturdenkmalpflege mit reichem Inhalt wird vorgelegt ; für Brandenburg nichts neues darin.
XV. Über fossile Bison-Schädel. Beitrag zur Kenntnis der fossilen Bisonarten. Von M. Hilzheimer. (Sitzungsberichte der Gesell schaff naturforschender Freunde zu Berlin Nr. 4, 1910, S. 136—146). Für die Palaeontologie unserer Heimat hochbedeutend. Hilzheimer bildet 9 Schädel ab, die recht verschieden sind. Die 2 Schädelfragmente des Mark. Museums aus dem zwischeneiszeitlichen Torfmoor von Klinge bei Kottbus sind von den diluvialen Sandformen aus Rixdorf im Kgl. Palaeont. Museum recht verschieden. Aber wenn wir auch über die Gliederung des norddeutschen Diluviums durchaus noch nicht klar sehen, so ist doch schon sicher: Klinge und Rixdorf sind nicht gleichalterig. Von letzerer Stelle bildet Hilzheimer 2 Bison priscus Boj. ab, desgl.
2 Wisente von Klinge, die er Bison uriformis Hilzheimer benennt. Ähnliche Bison priscus-Hörner, wie die 2 letzteren, die sich gleich vom Ursprung nach oben richten, mit schwacher Drehung um die eigene Axe, so daß die Spitzen noch stärker nach aufwärts zeigen, hat Hilzheimer unter zahlreichen Fundstücken aus Südwest-Deutschland niemals gesehen. Dagegen hat das Rixdorfer Exemplar große Ähnlichkeit mit einem im Kgl. Museum befindlichen Schädel von Bison priscus aus Steinheim an der Mür. Umgekehrt zeigen 2 andere einzelne Hornzapfen des Märk. Museums Kat. VIII, 232 a (Charlottenburg) den Priscus-Typus. Das andere Stück (Kat. I, Nr. 7341) wurde bei Görsdorf am Wolziger See im diluvialen Kies zusammen mit Rhinoceros mercki gefunden. Darin liegt die besondere Bedeutung. Einen ganz andern, besondern Typus zeigt Fig. 6 aus dem