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12. (Ü. außerordentliche' Versammlung des XIX. Vereinsjahres.
Bauten und Baudenkmäler in künstlerischer Wiedergabe der Nachwelt zu erhalten.
Das Vorgehen des Museums ist in der Öffentlichkeit allgemein als ein dankenswertes Unternehmen begrüßt worden. Es sind freilich beides nicht leichte Arbeiten, sie erfordern in erster Linie eifriges Suchen, Umsicht und künstlerischen Geschmack. Denn wenn aus der Sache etwas werden soll, wird man sich überall nur mit dem Besten begnügen dürfen.
In der Person des bekannten Kunstschriftstellers Dr. Osborn hat inzwischen das Museum erfreulicherweise eine Kraft gefunden, der man die Lösung dieser nicht leichten Aufgabe wohl Zutrauen dürfte. Dr. Osborn hat seine bewährte Kraft dem Museum für diesen Zweck zur Verfügung gestellt und den Auftrag übernommen, die ersten Teile des Bilderarchivs und zunächst mal ein 1. Heft „Malerisches Berlin“ zusammenzustellen. Hoffentlich bekommt die Bürgerschaft bald die Früchte dieser Arbeit zu sehen. Die Direktion hat für ein erstes Heft dieser Veröffentlichungen zwölf Ansichten zumeist aus dem ältesten Berlin ausgewählt
XXXVII. Hierauf hielt u. M. Herr Dr. Kiekebusch einen Vortrag: Die neuesten Ergebnisse und Probleme der Vorgeschichtsforschung und ihre Bedeutung für die Mark Brandenburg. Der Vortrag, der mit zahlreichen Lichtbildern ausgestattet war, fand reichen Beifall.
XXXVIII. Nach Schluß der Sitzung zwangloses Zusammensein im Hofbräu-Restaurant, Potsdamer Str. 127/128.
Sonntag, den 2. Oktober 1910.
Wanderfahrt nach Freienwalde a. 0. und dem Baa-See.
Es war ein für die Verhältnisse des heurigen Sommerhalbjahres ausnahmsweise schöner, sonniger und warmer, auch ausdauernd so verharrender Tag, der eine Gesellschaft von etwa 70 Personen in den frühen Vormittagsstunden innerhalb D/a Stunden vom Stettiner Bahnhof über Bernau und Eberswalde nach Freienwalde führte. Schon vor Nieder-Finow und Falkenberg aus erfreute der Anblick des sich rechts nahe der Bahn hinziehenden Höhenzuges, der, mit. Kiefern, Fichten und vielen in goldigem Herbstschmuck grenzenden Laubbäumen bestanden, daran erinnert, daß er einst das linke Ufer des gewaltigen Urstromes bildete, der vor ihrem Durchbruch nach Norden die Wässer von Weichsel, Warthe und Oder zur Elbe ableitete.