feleine Mitteilungen.
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finden: so flehen wir demütigst zu Dir, walte mit Deiner Gnade über ihr, vermehre das Glück ihrer Waffen, erhalte und befestige ihren Thron, schenke uns aber auch einen baldigen und dauerhaften Frieden; so wollen wir Deinen Namen loben und Dir danken in Ewigkeit.“
Die vom Feinde geforderte Geldkontribution war nicht leicht aufzubringen, und so übernahmen denn einige Magistratspersonen die Mühe, von Haus zu Haus die Einwohner zu bitten, in Ermangelung baren Geldes, Sachen von Werte herzugeben. Es wurde auch wirklich ein ansehnlicher Vorrat zusammengebracht „wozu ich vier silberne Eßlöffel, sechs Kaffeelöffel und meine und meiner Frau Sehuhschnallen beigetragen hatte.“ Als diese Sammlung dem General Fermor auf dem Rathause vorgelegt wurde, sagte er: „Nach Kriegsmanier verlangen wir Geldkontribution, aber Räuber sind wir nicht. Diese Sachen sollen sogleich einem jeden wiedergegeben werden“ — welches auch geschah.
Krünitz erzählt nun in ziemlicher Breite noch mehrere Züge, die durchaus einen gewissen Edelmut des „Barbars“ Fermor erkennen lassen. Es dürfte also wohl an der Zeit sein, das Urteil über General Fermor einer ihm günstigen Revision zu unterziehen.
Rudolf Schmidt, Eberswalde.
Deutsch-wendisch-slawisch. In den Mitteilungen des Fischerei-Vereins für die Provinz Brandenburg (30. 4. 1910) teilt Herr Karl Wilke mit: ? Ä In einer Urkunde des Markgrafen Otto IV. und Waldemar von Brandenburg, W St. Georgstage 1308 zu Prenzlau ausgestellt, in welcher diese die ihnen gehörigen Fischereigerechtsame auf der Oder dem Kloster Chorin übertragen, welche den beiden „Slavendörfern“ Ober- und Unter-Liepe und dem Kietz unserer getreuen „Wenden“ zu Oderberg beilagen, in dieser Urkunde werden das „Eleffnette“, die Povarde, die Vlote, die Rüsen als das bekannte Geräte der KlemBscherei vermerkt. Es sincTilas alles echt niederdeutsche Bezeichnungen für die Fischereigeräte . . . und befremden diese im Gegensatz zu den „Slaven“ und „Wenden“, die sie sich seit alters selber verfertigten und wahrscheinlich auch in ihrer Mundart benannten und benutzten . . . Bei der Zähigkeit . . . wäre selbst ein schneller Umschwung in alten Gerätenamen undenkbar.“ Herr Wilke kommt dann auch auf Grund gleicher niederdeutscher Benennungen, so elver-net bei englischen Flußfischern zu der „Annahme, daß die in mittelalterlichen märkischen, pommerschen und mecklenburgischen Urkunden gebrauchten Unterschiede zwischen „deutsch-wendisch- slavisch“ einen anderen Wortsinn als heute haben. Diese Unterscheidungsmerkmale waren rein wirtschaftlicher Natur und keine nationalen, in dem Sinne vielleicht, wie man heute von „polnischer“ Wirtschaft sprechen kann, öhne damit polnische Abstammung zu identifizieren.“
W. v. Schulenburg.