Heft 
(1911) 19
Seite
376
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feleine Mitteilungen.

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finden: so flehen wir demütigst zu Dir, walte mit Deiner Gnade über ihr, vermehre das Glück ihrer Waffen, erhalte und befestige ihren Thron, schenke uns aber auch einen baldigen und dauerhaften Frieden; so wollen wir Deinen Namen loben und Dir danken in Ewigkeit.

Die vom Feinde geforderte Geldkontribution war nicht leicht aufzu­bringen, und so übernahmen denn einige Magistratspersonen die Mühe, von Haus zu Haus die Einwohner zu bitten, in Ermangelung baren Geldes, Sachen von Werte herzugeben. Es wurde auch wirklich ein ansehnlicher Vorrat zusammengebrachtwozu ich vier silberne Eßlöffel, sechs Kaffeelöffel und meine und meiner Frau Sehuhschnallen beigetragen hatte. Als diese Sammlung dem General Fermor auf dem Rathause vorgelegt wurde, sagte er:Nach Kriegsmanier verlangen wir Geldkontribution, aber Räuber sind wir nicht. Diese Sachen sollen sogleich einem jeden wiedergegeben werden welches auch geschah.

Krünitz erzählt nun in ziemlicher Breite noch mehrere Züge, die durchaus einen gewissen Edelmut desBarbars Fermor erkennen lassen. Es dürfte also wohl an der Zeit sein, das Urteil über General Fermor einer ihm günstigen Revision zu unterziehen.

Rudolf Schmidt, Eberswalde.

Deutsch-wendisch-slawisch. In den Mitteilungen des Fischerei-Ver­eins für die Provinz Brandenburg (30. 4. 1910) teilt Herr Karl Wilke mit: ? Ä In einer Urkunde des Markgrafen Otto IV. und Waldemar von Brandenburg, W St. Georgstage 1308 zu Prenzlau ausgestellt, in welcher diese die ihnen gehörigen Fischereigerechtsame auf der Oder dem Kloster Chorin übertragen, welche den beidenSlavendörfern Ober- und Unter-Liepe und dem Kietz unserer getreuenWenden zu Oderberg beilagen, in dieser Urkunde werden dasEleffnette, die Povarde, die Vlote, die Rüsen als das bekannte Geräte der KlemBscherei vermerkt. Es sincTilas alles echt niederdeutsche Bezeich­nungen für die Fischereigeräte . . . und befremden diese im Gegensatz zu denSlaven undWenden, die sie sich seit alters selber verfertigten und wahrscheinlich auch in ihrer Mundart benannten und benutzten . . . Bei der Zähigkeit . . . wäre selbst ein schneller Umschwung in alten Geräte­namen undenkbar. Herr Wilke kommt dann auch auf Grund gleicher nieder­deutscher Benennungen, so elver-net bei englischen Flußfischern zu der Annahme, daß die in mittelalterlichen märkischen, pommerschen und mecklen­burgischen Urkunden gebrauchten Unterschiede zwischendeutsch-wendisch- slavisch einen anderen Wortsinn als heute haben. Diese Unterscheidungs­merkmale waren rein wirtschaftlicher Natur und keine nationalen, in dem Sinne vielleicht, wie man heute vonpolnischer Wirtschaft sprechen kann, öhne damit polnische Abstammung zu identifizieren.

W. v. Schulenburg.