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15. (12. anßerordentl.) Versammlung des XIX. Vereinsjahres.
Untergrundbahn im Anschluß an die Heerstraße eine schnelle Verbindung mit Berlin darbietet. Es ließen sich noch weitere Vorteile, die durch den Bau der Heerstraße geschaffen worden sind, anführen, und ihre Zahl wird sich ständig vermehren, wenn erst die seitlichen Zufahrtsstraßen zur Heerstraße ausgebaut sein werden.
Alles in allem ist die Anlage der Döberitzer Heerstraße als ein gewaltiger Fortschritt im Verkehrswesen von Groß-Berlin zu bezeichnen, und unsere Nachkommen werden es den Behörden und den beteiligten Gemeinden später danken, daß sie so schnell und so opferwillig die Ausführung des gewaltigen Unternehmens in die Hand genommen und dieses erfolgreich vollendet haben.
Der Vortrag wurde von den anwesenden Teilnehmern sehr beifällig aufgenommen, worauf der 1. Vorsitzende dem Redner den Dank der Gesellschaft aussprach.
Freitag, den 21. Oktober 1910.
Besichtigung des Geschäftshauses und der Einrichtungen der Firma Rudolph Hertzog
mit freundlicher Genehmigung des Inhabers und unter sachverständiger Führung.
Die etwa 200 Teilnehmer versammelten sich pünktlich 2 Uhr in der Eingangshalle, Breitestraße 15 und wurden von dem Chef des Hauses Herrn Rudolf Hertzog, dem Enkel des Begründers der Firma, auf das Freundlichste begrüßt.
Der erste Vorsitzende Geheimrat E. Friedei gab einen kurzen Abriß der baulichen Entwickelung des Gebäudekomplexes an den in Betracht kommenden drei Fronten der Breiten-, Scharren- und Brüderstraße und bedauerte dabei, daß das in den achtziger Jahren vor. Jahrh. aufgetauchle Projekt, wonach die gesamte bisherige Scharrenstraße kassiert und die Hertzogsche Hauptfassade an die Gertraudtenstraße verlegt werden sollte, mangels einer Einigung zwischen den städtischen Behörden und der Hertzogschen Vormundschaft nicht habe zur Ausführung kommen können, wobei die Differenz wenige Hunderttausend Mark betragen, die bei dem viele Millionen umfassenden Gesamtprojekt nicht hätte den Ausschlag geben sollen, was leider trotzdem geschehen.
Immerhin sei auf Grundlage des jetzt ausgeführten Projekts bei allen drei Straßenfronten schließlich eine Einigung erzielt und dadurch in jeden}