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15. (12. außorordeutl.) Versammlung des XIX. Vereinsjahres.
Glasbedachung weichen müssen, die das Licht freundlich und hell in die gewaltige mit ihren Nebenräumen bis zur Brüderstraße sich erstreckende Halle strömen läßt. Links an diese Halle grenzt der Ausstellungssaal, in hellen Tönen gehalten, in dem unsere Damen die ausgestellten neuesten Pariser und Wiener Modeschöpfungen bewundern konnten. Auf einer schönheitsvollen Treppe, deren Wände völlig mit verschiedenfarbigem Marmor bekleidet sind, gelangten wir zum dritten Stock in die von der Firma kürzlich eingerichtete neue Möbelabteilung, durch die nunmehr der Rundgang angetreten wurde. Durch Einschließung eines geräumigen Hofes ist eine Anlage von etwa 80 vollständig eingerichteten Zimmern geschaffen worden, sodaß man sich mit der Wirkung der Möbelausstellung im Haus-
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Abb. 2. Rudolph Hertzogs Verkaufshalle Breitestraße 15 um 1848.
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halt vollständig vertraut macht. Da gibt es Nachbildungen alter Museumsstücke, eine herrschaftliche Diele mit eingemauertem Kamin, Speisezimmer, Salons, Wohn-, Herren- und Schlafzimmer in großer Zahl, den Glanzpunkt bildet aber ein Damenschlafzimmer im Stil Ludwig XV., dessen zartgetönte Möbel und Wände reiche Schnitzereien zeigen, während zu den Vorhängen kostbare Seidenstoffe benutzt wurden. Im zweiten Stock galt unser Besuch dem wundervollen neuen Teppichsaal, der im persischen Stile durchgeführt, durch 2 Geschosse reicht und an 2 Seiten von Galerien umgeben, während die reich geschnitzte Täfelung in naturfarbigem, stumpfem Mahagoni gehalten ist. Eine schöne Farbenwirkung wird hier durch Intarsien erzielt, die in die Pfeiler und Pilaster eingelegt sind, während die Decke aus reich