Heft 
(1911) 19
Seite
406
Einzelbild herunterladen

406

16. (4. ordentliche) Versammlung- des XIX. Vereinsjahres.

Der Jahresbeitrag beträgt 50 Pf., lebenslängliche Mitgliedschaft für 10 M. Jede nähere Auskunft bei der Geschäftsstelle Stuttgart, Jägerstraße 34. Die Mitgliedschaft wird den Brandenburgia-Mitgliedern, überhaupt allen Natur-, besonders Tierfreunden recht sehr ans Herz gelegt.

XVII. Auflösung des Berliner Aquariums.In drei bis vier Tagen werden von dem alten Aquarium nur noch die lauschigen Grotten zeugen. Direktor Dr. Gebbing, der seit dem 1. Januar d. J. den Zoolo­gischen Garten in Leipzig leitet und dort am 15. Mai d. J. ein großes Aquarium eröffnet hat, beaufsichtigt zur Zeit persönlich den schwierigen Transport desjenigen Teiles der Aquariumsinsassen, der nach der sächsischen Hauptstadt übersiedelt. Die Tiere werden als Expreßgut in Schnellzügen ihrer neuen Heimstätte zugeführt. Die Reptilien werden größtenteils nach Frankfurt a. M. gebracht, dessen Zoo sie von Direktor Gebbing erwarb. Jedes größere Tier wird in einem eigenen Transportbehälter untergebracht. Die wertvollsten Exemplare der berühmten Sammlung, die in keinem anderen Institut zu finden sind, werden zuletzt nach Leipzig befördert werden: so die Riesenschildkröte, der Riesensalamander, die Muräne, die schön gezeichnete giftige Pythonschlange, die Meeraale und die kleinen Haie.

Dieser Notiz des B. T. Bl. vom 5. d. M. füge ich hinzu, wie die Er­fahrung gezeigt hat, daß große, teuere Aquarien, isoliert dastehend, sich auf die Dauer pekunär nicht zu halten vermögen. Als Kenner fast aller öffentlichen Aquarien seit etwa 40 Jahren und vieljähriger Mitarbeiter an der in Frankfurt a. M. erscheinenden ZeitschriftDer Zoologische Garten, jetztZoologischer Beobachter bin ich zu der soeben ausgesprochenen Überzeugung gelangt, der ich schon vor vielen Jahren in einem Aufsatz Die Krisis der öffentlichen Aquarien in jenem Organ Ausdruck gegeben habe. Nur der Unermüdlichkeit des jüngst verstorbenen Leiters des Aquariums Dr. Otto Hermes und dem Werben für sein Institut im Magistrat und der Stadtverordneten-Versammlung ist es gelungen, das Wrack des Berliner Aquariums, dieses von Dr. Alfred Brehm mit so großen Hoffnungen begründeten populärwissenschaftlichen Unternehmens, in den letzten Jahren noch notdürftig über Wasser zu halten. Um so erfreulicher ist es, daß mit Unterstützung der Stadt Berlin unser sich der trefflichen Leitung Professor Dr. Hecks erfreuender Zoologischer Garten in diesem ein großes Aquarium errichten wird. Bei dergleichen Anlehnung vermag, wie Frank­furt a. M., Cöln, Hamburg, Leipzig usw. beweisen, das Aquariumwesen sich sehr wohl zu erhalten.

XVIII. Aus dem Tätigkeitsbericht für 1909 und dem Arbeits­plan für 1910 der Geologischen Landesanstalt ersehen Sie, daß leider wiederum unsere Provinz ganz stiefmütterlich behandelt wird.

XIX. In den Mitteilungen des Fischerei-Vereins für die Provinz Brandenburg, Vorsitzender unser 2. Vorsitzender Herr Geheim--