18. (5. ordentliche) Versammlung des XIX. Vereinsjahres.
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Hünengrabe und später durch die Gründung des Prignitzmuseums in Havelberg im Sinne dieser Bestrebungen mittätig sein durfte, war mir eine besondere Freude.
Heimatkunde mehrt die Liebe zur Heimat. Möge die Arbeit der Brandenburgs unter ihrem bewährten Herrn Vorsitzenden auch ferner von Erfolg begleitet sein.
Sollte gelegentlich meine Mitarbeit in Frage kommen, so werde ich solche gern leisten.
Hochachtungsvoll ergebenst Jagow.
V. Wilhelm Eaabe’s wollen wir heut ebenfalls und zwar wehmütig trauernd gedenken, der seine müden Augen am 15. d. M. in Braunschweig schloß. Durch seine Chronik der Sperlingsgasse, womit die Spreestraße von der Friedrichsgracht bis zur Brüderstraße gemeint ist, hat er sich für- alle Zeit in der kleinen Ortsgeschichte des alten Kölln an der Spree eingetragen. „Wilhelm Raabe’s Chronik ist bekanntlich, so schreibt dem B. L. A. unter dem 18. d. M. Herr Rudolf Bier in Steglitz, in mit Daten iiberschriebene Abschnitte eingeteilt. Der erste Abschnitt zeigt das Datum „15. November'- 1 — den Todestag des Dichters. . . . „Seine Jugendsünde“, wie Eaabe sein berühmtes Erstlingswerk nannte, ist, wie schon hervorgehoben wurde, uns Berlinern ein wertvolles Vermächtnis; spricht doch daraus die ganze Liebe und Anhänglichkeit des Dahingegangenen für die Reichshauptstadt. Spreestraße Nr. 11 ist das Geburtshaus der köstlichen Erzählung mit ihren Schilderungen damaligen Berliner Kleinbürgertums. Zu den Urberlinern fühlte sich Wilhelm Eaabe gehörig, und oft gab er Bekannten und Besuchern gegenüber seinem Unmut darüber Ausdruck, daß Berlin durch so viele Zugewanderte bevölkert würde. Diese Gesinnung spricht sich auch in den Zeilen aus, die Herr Bier im Jahre 1906 von ihm erhielt. Er hatte dem alten Herrn eine gelungene Photographie der Jungfernbrücke nach Braunschweig gesandt und im Begleitschreiben der Hoffnung Ausdruck gegeben, ihm mit dem Konterfei einer alten Bekannten eine kleine Freude zu bereiten. Umgehend erhielt er folgende Antwort: „Meinen besten Dank für die freundliche Zusendung, die mir viel Vergnügen gemacht hat. Jawohl, so sah auch vor einem halben Jahrhundert der Eingang in die Sperlings-Spreegasse aus. — Die Welt dort scheint sich wenig verändert zu haben seit dem Jahre 1854, wo ich von da aus in sie hineinsah und wo Berlin noch ganz den Berlinern gehörte“.
C. Naturgeschichte und Technik.
VI. Eine plötzlich entstandene Insel. Dies Phänomen einer plötzlich auftauchenden Insel ist selten, in der Mark aber einigemale
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