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18. (5. ordentliche) Versammlung des XIX. Vereinsjahres.
Hinzugefügt sind „Historische Beigalten“, die sich zum Teil auf Pribislaw, Albrecht den Bären, Jazko, die sogen. Römerschanze bei Potsdam, Schildhorn und die Picheisberge, also die bei unsenn Volksschauspiel hauptsächlich in Betracht kommenden Gegenden beziehen.
Ich schließe diese vorläufige Mitteilung mit der nachfolgenden Anführung aus einer Schrift des Literarhistorikers, Dichters und Professors an der Berliner Universität Otto Fridrich Gruppe S. 348 wie folgt:
„Es ist gewiß eine dankenswerte Arbeit, wenn Literaten die an Lokalitäten geknüpften Ueberlieferungen im Bewußtsein des Volkes zu erneuern und aufzufrischen streben. Die Heimat wird erst heimisch, wenn der Boden sich belebt, und redet, und die Vaterlandsliebe, die Mutter so vieler Tugenden, kann nicht besser angeregt werden, als wenn die Jugend lernt, daß Geburts- und Wohnort nicht Zufälliges und Indifferentes sei, und daß ihr mit diesem zugleich ein schönes Erbtheil von Sagen und Geschichten zu Theil geworden“.
Eine solche Wiederbelebung hat in diesem Sommer der nicht hoch genug einzuschätzende Versuch des uns befreundeten Vereins für Heimatkunde zu Eberswalde mit dem Volks- und Festspiel „Chorin“ zustande gebracht in Kloster Chorin, wo die alten Gemäuer uns das heimatliche Mittelalter und die Zeiten bis zum Anbruch der neuen Glaubenslehre in ergreifender Weise zur Erbauung und Befriedigung vieler Tausende aus allen Volksschichten wieder auferstehen ließen.
Eine ähnliche Aufgabe will sich nunmehr die Brandenburgia stellen und welche Gegend wäre dazu geeigneter als die majestätische Havelbreite zwischen Pichelsdorf, Picheiswerder und Schildhorn, die Ufer der Scharfen Lanke und des Sack, des Picheis- und Stössensees bis zu der Jazko-Denksäule.
Anreger der Idee eines Volksschauspiels auf dem Picheiswerder ist der durch seine Leitung der Luther-Festspiele wohlbekannie Herr Ober- Regisseur Heinrich Frey, mit dem wir uns über den Grundplan in kürzester Frist, so zwar daß den Mitgliedern die gemeinsamen Beschlüsse des Vorstandes und Ausschusses bereits in der Dezember-Sitzung vorgetragen werden können, sicherlich verständigen werden.
XII. Uber das Ihnen vorgelegte Buch „Der Märker“ erstattet Herr Rektor Monke als Sachverständiger den nachfolgenden Bericht:
Der Märker, Lesebuch für ländliche Berufskreise und Bildungsanstalten in der Provinz Brandenburg von H. Otto, Königl. Kreisschulinspektor, 2. Auflage, Leipzig 1910.
Das Buch ist dem Polizei-Präsidenten Dr. jur. von Jagow, „dem tatkräftigen Förder des ländlichen Fortbildungsschulwesens und dem warmen Freunde gedeihlicher Volkswohlfahrtsarbeit“ zugeeignet und trägt damit