Kleine Mitteilungen.
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im Bunde. In der Loge muß jedes Jahr einer sterben, doch kann man sich das abkaufen. Einst hatte ein Freimaurer einen anderen gefunden, der für ihn sterben wollte, als man dies der Frau des Betreffenden erzählte, war sie natürlich darüber empört, daß ihr Mann für einen andern sterben solle. Sie ließ sieh von ihm das erhaltene Geld geben und trug es wieder zur Loge hin. Als sie dort ihr Vorhaben anbrachte, fragte man sie, wo denn das Bild ihres Mannes sei. Jeder Freimaurer hat nämlich in dem Versammlungssaale seine Photographie hängen. Sie sah sich die Bilder an und zeigte dem Freimaurer das Bild ihres Mannes. Der Freimaurer sagte ihr, wenn sie in die Photographie ihres Mannes stechen werde, so werde ihr Mann wieder frei werden. Sie tat dies. Wie sie aber nach Hause kam, war ihr Mann tot. Die Freimaurer verschreiben sich mit ihrem eigenen Blut dem Teufel. Sie feiern das Johannisfest und stecken an diesem Tage die Fahne heraus. Die Freimaurer können sich auch in die Ferne verständigen, über das Wasser, die Wellen „Das dürfte wohl auf Gedankenübertragung beruhen.“ Die Freimaurer können sich auch in alle möglichen Tiere verwandeln, in Stiere, Hunde usw., alle können es vielleicht nicht.
2. Zigeuner im Volksglauben.
Zigeuner können hypnotisieren, man muß ihnen daher etwas geben sonst verhexen sie einen durch Hypnotisieren. Daß Zigeuner Kinder rauben, wird allgemein geglaubt. In Ostpreußen soll in den sechziger oder siebziger Jahren vielleicht etwa 1875, ein großer Prozeß stattgefunden haben. Eine Gutsbesitzertocher war verschwunden, angeblich von Zigeunern geraubt; schließlich fand sich, daß ein Stallknecht sie genotzüchtigt und ermordet hatte.
3. Blutsbrüderschaft bei Juden.
In Prenzlau erzählte man sich, daß bei den Juden Mann und Frau sich in den Kingfinger schneiden, einen Tropfen Blut in ein gefülltes Weinglas fallen lassen und dieses dann austrinken. Dies ist ein Zeichen der Treue.
4. Der Meineid im Volksglauben.
Der Meineidige wird vom Schlaganfall getroffen, es sind schon solche Fälle vorgekommen. „Einst hatte mir ein Pastor Sachen anvertraut. Er fragte, ob auch nichts weggekommen wäre. Wir tranken dann Bier zusammen. Ich glaube, mir wäre das Bier nicht bekommen, ich hätte Schaden genommen, wenn ich nicht die Wahrheit gesagt hätte.“ Einen Meineid kann man unschädlich machen, wenn man sich im Innern etwas anderes denkt, als man spricht. Der Kichter merkt es nicht, weil er nicht aufpaßt; er kann den Schwörenden aber hypnotisieren, dann merkt er es. Eine Frau in Stettin hatte vor einer Reihe von Jahren einen Meineid geleistet und starb auch tatsächlich bald darauf; dies war die Folge ihres Meineides.
5. Bauopfer.
Einem Fabrikbesitzer in Prenzlau gehörte ein ganz gesunder Hund. Er hat ihm aber Gift gegeben und langsam unter großem Winseln ist er im Keller verstorben. Dies tat er zu .symbolischen Sachen.“ Der Hund war sehr anhänglich und ganz gesund gewesen. Als er tot war, wurde er in die
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