444
Kleine Mitteilungen.
Feuerung unter den Dampfkessel geschoben, damit er die Fabrik bewachen sollte. Der Rauch ging um die Fabrik umher und teilte ihr das Wesen des Hundes mit, der sie bewacht.
6. Envoütement.
Man nimmt Haare eines Menschen, dem man schaden will, und bindet sie an den Glockenstrang am Kirchturm an; das soll schitdlich sein. Auch nimmt man seine Fußspur, hängt sie in den Kamin und rltuehert sie dort; dann schadet man ihm auch.
7. Mystische Mittel gegen Diebe.
Mit dem Erbschlüssel kann man Diebe entdecken. Man legt den Erbschlüssel entweder auf einen Finger der rechten oder linken Hand oder legt ihn zwischen ein Gesangbuch, und befestigt ihn dort. Wenn der Name des Schuldigen genannt wird, so dreht sich der Schlüssel. Um den Dieb zu bannen, geht man an den Birnbaum, macht eine Zeremonie, hebt die Hände hoch und denkt dabei, daß der Dieb vom Blitz erschlagen werden oder sonst wie krank werden soll. Das hilft dann. Man hat aber ein Gegenmittel dagegen.
7. Sittlichkeitsverbrechen aus Aberglauben.
Ein Freund in Frenzlau anfangs der 80iger Jahre hatte sich die Syphilis geholt, seine Kinder auch damit angesteckt. Er hatte versucht, sich durch den Beischlaf mit einer Jungfrau zu kurieren. Andere sagen, wenn man schon auskuriert sei, müsse man ordentlich „losgehen“, damit der Schmutz ordentlich rauskommt.
8. Ilexenglaube.
Hexen muß man blutig schlagen und sich mit ihrem Blute bestreichen, dann wird man wieder gesund. Die Hexen schaden den Kühen, sie erschrecken die Kühe, die Milch fängt an zu eitern, das Tier muß dann geschlachtet werden.
9. Ilimmelsbrief.
In Westfalen hatte ein katholischer Leineweber einen Ilimmelsbrief in seinen Koffer geklebt.
10. Kartenschlagen.
Am Kartenschlagen ist etwas richtiges dran; es beruht dies auf Gedankenübertragung.
11. Sechste und siebente Buch Moses.
Dies rührt von Moses her, wer es hat, kann zaubern.
12. Talismane,
Knochen von Menschen oder Sachen vom Scharfrichter oder von einem Hingerichteten bringen Glück, wenn man es verschwiegen hält.
13. Schatzabcrglaube.
Es soll Schätze geben, die von Geistern bewacht werden und die man mit der Wünschelrute finden kann.
14. Volksmedizin.
Bei Zahnschmerzen legt man den Finger auf den kranken Zahn: „Zahn ich zeige dich an, du sollst sterben, aber nicht verderben, im Namen usw.“