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Kleine Mitteilungen.
„Hans Caspar Von Platen.
Anno 1727.
Hier ruhet in Gott der Hoehtvohlgebohrne Herr Hans Caspar Von Platen gebohren in Kosenhagen 1768 den 9. November ist bey dem Könige von Denneraarck Cbristiano V. 1690 Page worden, darauf Kammerpage, Stück- junker, Lieutenant, Kapitän, Major bei der Artillerie biß 1707, wird nach Copenhagen beruffen alß ältester Kammerjunker bey seiner Königlichen Hoheit dem Kronprinzen Christian, in welcher Charge Er 2 Jahre zugebracht, da denn Ihro Königliche Majestät ihn als Kammerjunker zu sich genommen, deroselben Er in den Nordischen Kriege in der Campagne gefolget, 1710 und 1711 haben Ihro Majestät ihm die General-Krieges-Commissarien-Oharge antragen, die Er 3 mahl allerunterthänigst deprecieret biß Er auf wiederholtes Verlangen sich derselben 1712 den 3. Martii unterzogen, auch so vorgestanden, wie rs einem treuen General-Kriegs-Commissario gebühret, Worauf er plötzlich in der Nacht vom 27. bis 28. August 1713 zur unverschuldeten Verhaftung gebracht worden, in welcher Er auch ohne Abhelfdung seiner Sache biß den 4. August 1726 verblieben. Endlich hat er seine volle Freiheit über Kommen, und nachdem er in seinem Vaterlande den 12. September 1726 angelanget, hat Ihm die Hand des Höchsten mit einer schweren Krankheit angegrifden und am 19. Februar 1727 denselben durch einen seeligen Todt aus dieser Sterblichkeit in die himmlische Freyheit berufen, seines Alters 48 Jahre, 3 Monate, 10 Tage.“
Es ist die Tragödie eines braven Deutschen in der Fremde. Christian V. war es, der sich in den Besitz von Oldenburg und Delmenhorst setzte, ganz Holstein beanspruchte und i. J. 1686 von Hamburg die Huldigung verlangte, die der Große Kurfürst verhinderte. Er starb 1699. Bei ihm also war Hans Caspar von Platen Page; später Kammerjunker beim König Friedrich IV., der nach Karls XII. Niederlage bei Pultawa gegen die Schweden von neuem zu den Waffen griff. Zu der Zeit, als v. Platen Generalissimus war, siegte der schwedische General Stenbock i. J. 1712 bei Gadebusch und verbrannte 1713 Altona. Vielleicht hat man den Prignitzer Edelmann für diese Mißerfolge verantwortlich gemacht. — Durch die Gunst des Königs im Alter von 33 Jahren dänischer Generalissimus, stürzte er ins Nichts, als ihm diese Huld entzogen wird, und muß froh sein, daß er, krank und aller Ehren bar, die Freiheit erlangt und in der Heimat ein ruhiges Grab findet.
Heuer,
Köngl Seminarlehrer in Havelberg.
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Den Zielen und Bestrebungen unserer Gesellschaft gemäß, sollen wir bemüht sein, die vaterländische Geschichte und die Liebe zur engeren Heimat in weitere Kreise hinein zu tragen. Alle unsere Mitglieder sind dazu berufen, dieses zu tun, daher bitten wir, für eine recht große Verbreitung dieser Propagandakarten Sorge tragen zu wollen.