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Fragekasten. 447
Um nun dieses zu erreichen und gleichzeitig besonders auf unser Unternehmen aufmerksam zu machen, hat sich unser Mitglied Herr F. Albert Schwartz, Hofphotograph, Berlin NW 87, bereit erklärt, die Karten, wenn sie in größerer Anzahl von ihm bezogen werden, zu einem wohlfeileren Preise abzugeben:
Die Karten der Keihe I
No. 1 Albrecht der Bär und „ 2 Schildhorn,
einzeln mit.— Mk. 10 Pf.
10 Stück.— „ .90 „
25 , 1 , 75 ,
50 „ 3 „ — „
auch gemischt zusammen 1 und 2 .
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Fragekasten.
O. P. Ausfuhr und Verwendung von deutschen Hollunderbeeren.
Hollunderbeeren, d. h. die Früchte von Sambucus nigra, auch Fliederbeeren genannt, werden nach den Zollisten in großen Quantitäten nach Portugal von Deutschland ausgeführt zum Färben des Portweins. Nach einem j m Januar 1910 erschienenen Aufsatz des Dr. Specht kommen 10 Kilo Hollunder- beerensaft auf eine Pipe (ca. 700 1) Wein. U. M. Herr P. Kressmann teilt mir mit, daß die Auffärbung des Portweins mit Hollunderbeerensaft nur in minderguten Jahrgängen statttinde. In ganz reifen Jahrgängen werde der Wein häufig so tief dunkel, daß er durch Verschnitt mit weißen Portweinen aufgehellt werden muß. Die von Dr, Specht erwähnten Weine seien rohe Land- oder Bauernweine, viel zu gering in ihrer Art um als bessere Portweine im kaufmännischen Sinne zu gelten. Der Zusatz von, übrigens sehr teurem, Wein-Alkohol geschähe, um dem Wein den süßen Traubengeschmack zu erhalten, also die Gärung zu unterdrücken. — ln einem mir vorliegenden, nicht für die Presse bestimmten Druckzirkular zur Verwertung in deutschen Interessentenkreisen heißt es von Oporto: „Die Weinmaische wird ausschließlich aus reifen
Trauben hergestellt. Die Trauben werden an einigen Orten mit Mühlen, an anderen mit den Füßen zerquetscht, aber auch im ersteren Falle findet zum Schluß, um die Beere und Hülse vollständig zu Mus zu verarbeiten, ein Zerquetschen mit den Füßen statt. Die Maische gärt mit den Stielen und Hülsen. Will man einen recht roten Most bekommen, so wird die Maische mit Hollunderbeeren vergoren. Andere Plianzenstoffe werden der Maische nicht zugesetzt.“ — Weiterhin wird nochmals versichert: „außer den
Hollunderbeeren wird der Maische nichts zugesetzt.“
Woher werden die Fliederbeeren zum Färben des „Vinho do Porto“ bezogen? Angeblich aus Thüringen und der Lausitz, so daß die Provinz Brandenburg beteiligt wäre. Es wird jedoch diesbezüglich noch um weitere Auskünfte aus den Kreisen der Brandenburgia gebeten. Daß übrigens der Hollundersaft vollkommen unschädlich, sogar vielfach heilsam wirkt, ist
bekannt.
E. Friedei.
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