Heft 
(1913) 21
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E. Arndt,

Bartholomä I, Prebn I, Faust I, Strümpei, Bodinus und W ohlgemuth. Die Fahne, die im Festzug durch II. Wansleben getragen wurde, war gemalt vom Maler Reichenstein. Die Ansprache beim Festakt hielt der Stadtrat Dr. Wöniger etc. Zu den Mitgliedern der Innung im Jahre 18r>3 gehörten u. a. Karl Friedrich Hagemann, wohnhaft Mauerstraüe 24, und Gustav Adolf Heinrich Theodor Fehringer, wohnhaft Leipziger­straße 14.

Ein späteres Statut vom 29. Dezember 1853, das als besonders wichtig angesehen wurde, erhielt die Genehmigung des Magistrats unterm 6. März 1854 und die Bestätigung durch das Ministerium für Handel und Gewerbe am IG. April 1858. Die Sterbekasse der Innung wurde durch ein Statut vom 2. Februar 1&58 zu einer ständigen Ein­richtung erhoben. Altmeister bezugsweise deren Stellvertreter waren im Jahre 1861 außer Wohlgemuth noch C. A. Priem, C. Strümpei und W. Bernau, die Repräsentanten der Innung in diesem Jahre: A. Halle, A. Schlegel, E. Götze und H. Wansleben.

Die den Gegenstand ergänzenden ausführlichen Daten etwa lieran- zuziehen, die der Tagespresse jener Zeit zu entnehmen sind, liegt dem Plan der gegenwärtigen Studie fern. Auch auf die für das Wirtschafts­leben und Produktionswesen Berlins und der Mark Brandenburg aus dem Aufkommen der Tapezierinnung sich ergebenden Konsequenzen aufmerksam zu machen, oder ein Bild der nnkniipfenden gewerkschaft­lichen Bewegung zu entwerfen, ist nicht beabsichtigt, und mag der Betrachtung an anderer Stelle Vorbehalten bleiben.

Zur Geschichte der Burg Reichwalde im Kreise Luckau.

Von E. Arndt-Friedenau.

Wenn heute jemand etwa 30 bedeutende Orte in der Lausitz nennen sollte, dann würde er sicher dabei das Dorf Reichwalde nicht erwähnen. Reichwalde ist heute so wenig bekannt, daß es notwendig ist, seine Lage genauer anzugeben. Das bei der letzten Volkszählung (1905) gerade 3000 Einwohner zählende Dorf liegt im nördlichen Teile des Kreises Luckau, etwa 14 km westlich von Liibben.

Vor mehr als 600 Jahren war es anders, damals gehörte das hus tzu Richenwalde zu den wichtigsten Orten der Lausitz. Als am 3. August 1301 der Landgraf Thiedrich der Jüngere von Thüringen dem Erzbischof Burchard von Magdeburg das Land oder die Mark Lausitz mit all ihren Rechten und Zubehör für 6000 Mark Silbers verkaufte, da wird in der Urkunde auch die Burg Reichwalde genannt