Heft 
(1913) 21
Seite
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16 Paul Langhaus, Geogr. Namenkunde Mitteleuropas.

veraltetes Material vor, auf dem der Aufbau der Karte erfolgen mußte. Seitdem ist die aus den Originalaufnahmen reduzierte 1000U0 «eilige Karte des Deutschen Reiches vollendet worden, zahlreiche Melltisch­neuaufnahmen berichtigen deren ältere Blätter, die neuen Kartenwerke der Preußischen Landesaufnahme, die Übersichtskarte des Deutschen Reichs in 1 :200 000 und die Übersichtskarte von Mitteleuropa in 1:300 000, erleichtern den Überblick über den Aufbau und die Gliederung des Landes, letztere bis weit über die Ostgrenzc des Reiches hinaus. So bot sich reiches Material für die Neubearbeitung der topographischen Unter­lage der Karte, die natürlich auch aufmerksam Rechnung trug den Ver­änderungen in der Auffassung der Darstellung in den letzten Jahrzehnten.

Besondere Berücksichtigung gefunden hat bei der Auswahl der anfzunehinenden kulturellen Einzelheiten das lokale Orientierungs­bedürfnis von Wissenschaft und Wirtschaft. Wo immer nur es der Maßstab erlaubt, haben die tausenderlei Einzelheiten Aufnahme gefunden, an die sich in irgendeiner Beziehung das Interesse der Forschung oder des täglichen Lebens knüpft. Für die möglichst lückenlose Wiedergabe dieser Einzelheiten, besonders aber für die Kritik der Namengebung der Karte haben in dankenswerter Weise die Mitglieder der »Zentral­kommission für wissenschaftliche Landeskunde von Deutschland ihre Mitarbeit zur Verfügung gestellt. Ihre Gutachten werden, soweit sie sich der Form nach dazu eignen, inPetermanns Geogr. Mitteilungen veröffentlicht werden.

Zugleich aber möchten diese Zeilen wie die Aufsätze, denen sie als Einführung dienen, dem ganzen Leserkrtis vonPetermanns Mitteilungen Anregung geben zur Sammlung des landschaftlichen Namenmaterials für die neue Karte. Die wissenschaftliche Landeskunde für Mitteleuropa steckt mit Ausnahme weniger Landesteile noch stark in den Anfängen. Sie liefert nur für einen geringen Teil der dar­gestellten Fläche dem Zeichner kritische Unterlagen für die Beschreibung der Kartenblätter. Hier möchte die ortskundige Heimatforschung ein- springen und durch ihre Mitarbeit für die Lebenderhaltung wenig bekannter oder richtiggestellter Ortsnamen aller Art sorgen. Der Maßstab gestattet die Wiedergabe auch kleinerer Objekte, sodaß die Karte ein getreues Bild der noch gegenwärtig im Volksmunde gebräuch­lichen Namen bieten wird. Sie würde gewiß als Beitrag zur Heimat- pflege, als Sammelstelle aller bodenständigen Landschaftsnamen dankbar begrüßt werden.

Unserer heutigen Nummer liegt ein Prospekt der Verlagsfinna Dietrich Ueimer (hrnst yobsen) in Berlin über das soeben erschienene WerkAuf dem Wege Kam Kurhut* von Robert Mielke bei.

Für die Redaktion: Dr. Eduard Zache, Cüstriner Platz 9. Die Einsender l * en . 8ac hl' c hen Inhalt ihrer Mitteilungen zu vertreten.

Druck von P. Stankiewicz' Buchdruckerei G. m. b. H., Berlin, Bernbnrgerstr. 14.