Heft 
(1913) 21
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Kleine Mitteilungen.

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werden sollte, was dann je nach Möglichkeit auch wohl geschehen ist. Die letzte llofjagd ist am 2. Januar 1843 hier abgehalten worden. Das einfache, aber wetterharte Denkmal wurde zwei Jahre nach der Hegebenheit, also am 2. Januar 1827 eingeweiht. Die Gegend heißt seitdem der Kaisergrund und ist auch unter diesem Namen auf dem Meßtischblatt Damelang verzeichnet. In der Oberförsterei Lehnin häingt ein schöner Kupferstich, der die König­lichen Prinzen und ihre Jagdgesellschaft nebst den Bauern und Kossiiten in humorvoller Weise bei dem Ausrufen des Kaiserhochs darstellt.

E. Fischer, Lehrer in Cammer, Zauch-ßelzig.

Der Schmied von Jüterbog. In seinen llindlichen Gedichten, die reich sind an volkstümlichen Mitteilungen und an schönen Naturbildern, und zwar in dem Gedicht »Der bezauberte Teufel* gedenkt J. II. Voß auch des Schmiedes von Jüterbog. Es sprechen zwei Teufel miteinander, Lurian und Pux, und Voll selbst bemerkt, daß .die Namen aus der Volkssprache sind*' Pux sagt zum Lurian:

Lurian? Ei, Du trugst ja vordem noch ein anderes Merkmal.

Einst, da der Papst noch in Kuh statthalterte, sandt insgeheim uns Satanas, Hlindel zu suchen am JUtcrbockischen Hufschmied,

Der an die Wand nach dem Hilde des kohlschwarz maulenden Teufels Stieß mit funkelnder Stang. Am stürmischen Winterabend Klopften wir an und baten um Nachtherberg in der Esse.

Kommt! rief Jener, und hielt vor das Schlüsselloch den bekreuzten Kohlensack, ein Geschenk von Nepomuk, seinem Beschirmer.

Sorglos fuhren wir drein. Da legt er den Sack auf den Amboß.

Und die geschwungene Last des funfzigpfündigen Hammers Schmettert' er. Hüpften wir nicht rastlos in die Nähte des Sackes,

Klein wie die Flöh und behend, er zermalmte Nerv und Gebein uns.

Ich, da der Sack sich geöffnet, entflatterte; Dich, o du Theurer,

Hascht er am Schwanz und fügte die zottige Lend' auf den Schleifstein,

Den der berufene Gesell umdrehete, daß Du gefäßlos

Schriest und bei Satanas schwurst, dem Besuch zu entsagen auf ewig.

Lange benamten wir Dich dem Humpeier, und wenn der Tod Dich Irgendwo traf, den gelähmt der Schmied im bezauberten Birnbaum, tragt er grinsend: Wie gehts? und forderte launig zum Tanz auf.

W. v. Schulenburg.

Die wunderbaren Mäher. Rätselhafte Männer wurden am 7. Juli 1559 auf der großen Wiese bei Berlin beim Hafermähen gesehen. Der Märkische Chronist Angelus erzählt in seinenAnnales Marckiae Brandenburgicae S. 357 folgendes:

In der Erndt, da man den Hafer pflegt abzuhauen, trug sich diese wahrhaftige Geschichte in der Mark, nicht weit von Berlin zu, wie folgt: Es wurden plötzlich viel Mannspersonen auff dem Felde gesehen, erstlich funffzehn, darnach zwölffe: Und waren die letzten zwölfte abscheulicher