umso berechtigter, als die Jacht neben den Annehmlichkeiten der Wasserfahrten auch zu Anker eine reizvolle Staffage der Pfaueninsel, ihres Liegeplatzes, bot. Eine glückliche Lösung der Ersatzfrage brachte hier die Hochherzigkeit der Königin von England, die dem Preußischen Gesandten in London, von Bülow, im Jahre 1830 unter Hinweis auf eine vor dem Schloß Windsor ankernde Fregatte anvertraute, der König (Wilhelm IV.) habe dem preußischen Herrscher ein gleiches Schiff als Geschenk zugedacht.
Der Bau erfolgte nach den Entwürfen des Schiffsbauineisters Long und unter dessen Aufsicht auf der Werft von Woolwich und ward so gefördert, daß die Fregatte Ende Mai 1832 in Begleitung eines englischen Kegiemngsdam- pfers nach Hamburg übergeführt werden konnte. Her niedrige Wasserstand der Elbe und Havel erlaubte ihr jedoch nicht, auf eigenem Kiel nach Potsdam zu schwimmen. Es ward daher eine Zille versenkt, die Fregatte fuhr über sie hin, dann ward jene nach Art eines Schwimmdocks durch Lenzpumpen wieder gehoben. Mitte Juni traf das schmucke Schiff, das der unvergessenen Königin Louise zu Ehren den Namen „Royal Louise“ erhalten hatte, an seinem Bestimmungsort ein und ward am 22. Juni durch Lord Adolphus Fitz-Clarence, einen Sohn des englischen Herrschers, in Begleitung einiger britischer Seeoffiziere feierlich übergeben. Als der König an Bord ging, sank die englische Flagge und die preußische Kriegsflagge — der schwarze Aar mit dem eisernen Kreuz — stieg empor.
Bei der nachfolgenden Festtafel auf der Pfaueninsel trank der König auf das Wohl des Königs von England, auf die britische
Marine und die Erinnerung von 1815, wo beide Armeen Schulter
Abb. 2. Fregatte „Royal Louise“ zu Potsdam-