Heft 
(1913) 21
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Chr. Voigt.

daß sie sich der steten Anteilnahme unseres Kaisers erfreut. In den Jahren 190305 wurden ihre Gebäude und Anlagen nach den Iläneti Sr. Majestät in norwegischem Stil neuerrichtet.

Unser Kaiser hat damit-eine Lieblingsidee, die aus seiner Jugend­zeit herstammt, in die Tat umgesetzt. In dem Ideenkreis der hohen Mutter, einer Tochter des seemächtigen Albions, ging die Entwicklung des jungen Prinzen vor sich, die die Erziehung zum Seemann bezweckte.

Wie rührend mutet uns das Bildchen an:Prinz Wilhelm in seinem ersten Schiff, das unsern Kaiser in frühester Jugend darstellt. Wie lehr­reich ist der Vergleich zwischen einst und jetzt, zwischen de:- Kindes Sinei und der Betätigung des gereiften Mannes, der oben auf der Kommando­brücke Deutschlands Panzerflotte mustert. In Wechselwirkung mit der seemännischen Veranlagung und dem Besitz nautischer Kenntnisse unseres Kaisers, zu denen die Ausübung des Sports den Grund legte, steht seine wassersportliche Betätigung, und gern kehrt der Kaiser von seiner Stellung als Deutschlands oberster Seeherr mitunter zurück zum frisch-fröhlichen Segelsport, als dessen llort und Förderer er heute gilt. Ohne seine Gegenwart findet keine größere Regatta statt, und unter seiner Ägide hat dieser Sport ebenso wie die Marine einen ungeahnten Aufschwung genommen. Möge diese Entwicklung auch fürder vor sich gehen zum Segen unseres Vaterlandes! Sprach doch der Kaiser'am 18. Juni 189;) bei der Elbsegelregatta zu Hamburg die bedeutungsvollen Worte:

Keine Kunst ist wohl so geeignet, den Mut zu stählen und das Auge zu klären, wie die Fahrt auf dem Wasser.

Und wir als treue Märker stimmen dem aufriciitig zu. Ist es doch unsere Mark, auf deren Gewässern hohenzollerscher Wassersport sich betätigt hat zu Zeiten, wo es eine brandenburgische oder preußische Flotte nicht mehr gab und unsere Kriegsflagge von der See verschwunden war. Wenn auf solche Weise im Gedenken an die Meerfahrten Kur­brandenburgs die Tradition gewahrt und in friedlichem Spiel weiteren jQ Kreisen unseres Volkes das Verständnis für See und Flotte erschlossen worden ist, so gebührt das Verdienst daran in erster Linie unseren llohenzollern, dank der Unterstützung, die sie allen auf Hebung und Pflege des Wassersports in der Mark hinzielenden Bestrebungen bis zur Gegenwart haben angedeihen lassen.

Für die Redaktion: Dr. Eduard Zache, Cfletriner Platz 9. I>ie Einsender haben den sachlichen Inhalt ihrer Mitteilungen zu vertreten Druck von P. Stankiewicz' Buchdruckerei G. ni. b. II., Berlin, Bernburgerstr. 11.