Heft 
(1913) 21
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Fragekasten.

sogenannte Mückenfett ist keineswegs eine moderne Erfindung. Campe kannte den Ausdruck bereits vor hundert Jahren, in seinem 1807 erschienenen Wörterbuche der deutschen Sprache sagt er: .Mückenschmalz, gleichsam das Schmalz der Mücken, ein Wort, womit man etwas, «las cs nicht gibt, auf eine lächerliche Weise bezeichnet. Das Wort ist also alt und volkstüm­lich, wie der Brauch selbst. C. M.

Seydlitz oder Seidlitz. Über die Hechtschreibung ist, wie ich im Fragekasten IX, 1901 S. 246 bereits geantwortet, Seydlitz vorzuziehen. Aur den Denkmälern in Breslau und Berlin ist der fühere Name Seidlitz deshalb auch in Seydlitz (in Berlin seit 1900) abgelindert worden. Aueh das 7. Kürassier-Regiment soll sich laut Allerhöchsten Erlasses vom 27 Januar 1889 fortan Seydlitz schreiben. Wenn der Vorstand des v. Seydlitzschcn Familien- Verbandes General-Major a D. v. Scydlitz-Kurzbach in Meiningen erst vor kurzem die Bitte ausgesprochen hat, den Namensschildern Seidlitz-Straße (welche noch aus der liskalischen Zeit berrühren), die Rechtschreibung Seydlitz-Straße zu geben, so wird dem auch entsprochen werden. Die Städtische Tiefbaudeputation geht mit Krnst daran, die älteren liskalischen Straßenschilder, soweit sie Unrichtigkeiten enthalten, zu entfernen und durch richtige Straßenschilder zu ersetzen, jedoch geht dies nur allmählich nach Maßgabe der vorhandenen Mittel. So wird auch seiner Zeit die Anbringung von Straßenschildern mit der Schreibung .Seydlitz-Straße veranlaßt werden. K. Fr.

E. M. Die meisten Staatssteuern in der Provinz Brandenburg werden nach einer im Januer 1909 von dem Landesdirektor erfolgten Zu­sammenstellung von den fünf Städten Charlottcnburg, Schöneberg, Wilmers­dorf, Rixdorf und Potsdam sowie von den beiden Kreisen Teltow und Nieder-Barnim aufgebracht. Das Staatssteuersoll macht für die gesamte Provinz nicht ganz 47*/« Millionen Mark aus. Davon entfallen auf «lie ge­nannten Stadt- bezw Landkreise zusammen allein nahezu 30 Milionen Mark. Das höchste Steueraufkommen besitzt Charlottenburg mit 9 083 764 M., in zweiter Reihe steht der Kreis Teltow mit 6 696 894 M., dann folgen der Kreis Nieder-Barnim mit 4 490 000 M., Schöneberg mit 3 913 463 M., Wilmersdorf mit 2 688 447 M., Rixdorf mit 1 887 847 M. und Potsdam mit 1 017 990 M. Jeder der übrigen 37 Stadt- oder Landkreise der Provinz bringt weniger als eine Million Mark Staatssteuern auf; von den der Reichshauptstadt benachbarten Stadtkreisen seien noch Spandau mit 838 749 M. und Lichtenberg mit 686 730 M. erwähnt. Der Kreis Lübben steht hinsichtlich des Steueraufkommens am niedrigsten, und zwar mit nur 160 763 M. Der durchschnittliche Einkommen- steuer-Kopfsatz in der Provinz stellt sich auf 8,65 M. und ohne die Sta«lt- kreisc auf 5,69 M.

Für die Redaktion: Dr. Eduard Zache, Cflstriner Platz 9. -- Die Einsender haben den sachlichen Inhalt ihrer Mitteilungen zu vertreten.

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