Eine Schilderung Berlins aus dem Jahre 1HS0.
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nur zu sehr direkt an das Publikum wandte. In seinem Todesjahre kam er nach München und starb nach kaum dreimonatlichem Engagement.
:a ) Heinrich Ludwig Schmelka (1780,18.17) arbeitete sich vom reisenden Zirkuskomiker und Possenreißer zu einem äußerst beliebten Schauspieler empor, der durch seinen komischen Ernst und trockene Komik große und meist echt künstlerische Wirkungen erzielte. Von 1824 bis an seinen Tod wirkte er am Königstädtischen Theater.
• r 8) sie kehrte spiiter zum italienischen Theater zurück; weiter habe ich über diese Künstlerin nichts feststellen können.
w*) Darüber habe ich nichts feststellen können, wHrc aber (ür eine diesbezügliche Mitteilung sehr dankbar. — Unter den hier von Deinhardtstcin genannten Büsten, die ja alle noch in derselben Weise wie damals vorhanden sind, hat die Beethovenbüste nur ihren Platz etwas gelindert, da eine Aufstellung über dem Orchester ja nicht mehr in Frage kommt.
M ) Vgl. Anmrk. 41. ln dem dort citirten trefflichen Buche von Hilde- brandt 8. 98,0, Tafel li eine Abbildung der Itflandstatue, die Tieck von 1824,7 schuf; der berühmte Schauspieler ist unter „giinzlicher Ignorirung der zeitlichen Erscheinung“ in heroischer Nacktheit dargestellt, die nur aus des Bildhauers antiker Anschauungsweise zu erklären ist. Hildebrandt gibt eine [ausführliche Analyse der jedem Schauspielhausbesucher bekannten Statue.
B7 ) Karl Duncker (1781 1869) Begründer der bekannten Firma Duncker und Humboldt; ein führender Buchhlindler seiner Zeit.
&*) A. Fr. Karl Str. 1778,1844 Jurist, 1811/1815 in sächsischen, dann bis 1813 in preußischen Diensten, trefflicher Beamter und Inhaber hoher Würden, guter Übersetzer, aber kein eigenes dichterisches Talent. Vgl. Stieglitz a. a. O. 61.
TO ) Ludwig Robert, (1778/1832) sehr begabter, aber unselbständiger md unstUter Schriftsteller; sein Hauptwerk ist das erste soziale Drama „Die lacht der Verhältnisse“. Er war der Schwager Varnhagens von Ense, ’gl. Stieglitz a. a. O. S. 94.
w ) Caroline Pichler 1769/1843, vielgelesene Romanschriftstellerin.
erzählt von ihrer großen Gesangskunst, „namentlich das Adagio der Arien War unbeschreiblich schön.“
H:i ) Josefine Schulz (1790 1880) von 1813/1831 an der Berliner Oper, von da an im Ruhestande Sie war die ausgesprochene Spontini Sängerin, Wozu sie ihre leidenschaftliche Darstellung und Deklamation sehr befähigten; als „Donna Anna“ im „Don Juan“ war sie zu ihrer Zeit unerreicht. Reil st ab sagt von ihr: wäre ihr Geschmack ihrem Fleiße gleich, so wäre sie eine treffliche Sängerin.
63 ) Karl Adam Bader (1789/1870), ein ausgezeichneter Heldentenor, der über Bamberg, Bremen, Hamburg nach Berlin kam und hier von 1820/45 an der Berliner Oper wirkte; er war stimmlich und darstellerisch zweifellos
Opern seine größten Aufgaben gefunden. Rellstab sagt von ihm a. a. O.: er sang und spielte den Titus mit römischer Würde.
4= 61 ) Am25. August Mozarts „Titus“. Sabine Henefetter „ersteSängerin
|les Italienischen Thatcrs zu Paris“; Rellstab in der Voß vom 27. 8. 1840
der erste Tenorsänger seiner Zeit und hat in den Helden der Spontinischen